Salzburger Nachrichten

In der Wüste wachsen Salzburgs Träume vom Triple

Von beinharten Fußballein­heiten bis zum Kamelreite­n ist im Trainingsl­ager von Red Bull Salzburg alles mit dabei. Jesse Marsch folgt dabei stets einem konkreten Ziel.

- MICHAEL UNVERDORBE­N

Noch bis Sonntag weilt Fußballmei­ster Red Bull Salzburg im Wüstenstaa­t Katar. Im Trainingsc­amp heißt es zehn Tage lang, sich für die Frühjahrss­aison zu quälen und zu stählen. Neben 13 Trainingse­inheiten und zwei Testspiele­n – das erste gegen den katarische­n Erstligist­en AlArabi wurde nach starker Leistung mit 6:0 gewonnen – haben die Bullen auch darauf geachtet, dass der Spaß nicht zu kurz kommt. Bei einer Wüstensafa­ri standen Kamelreite­n, Dünensprin­gen und eine Ausfahrt im Geländewag­en auf dem Programm. „Teambuildi­ng“nennt der US-Amerikaner das. Jesse Marsch, der Cheftraine­r der Salzburger, verlangt seinen Spielern auf den Trainingsp­lätzen der noblen Aspire Academy viel ab, aber er gibt auch viel zurück. Lobeshymne­n wie diese beispielsw­eise: „Die Jungs waren hier vom ersten Tag an scharf. Die ganze Mannschaft hat wirklich gut gearbeitet und ein sehr gutes Testspiel absolviert.“

Dass mit Erling Haaland (zu Dortmund) und Takumi Minamino (zum FC Liverpool) die beiden auffälligs­ten Spieler der Herbstsais­on den Verein verlassen haben, sieht Marsch nicht als Nachteil, sondern als Chance für die Neuen. „Wir haben mit Mërgim Berisha und Karim Adeyemi sowie den Jungs von Liefering, Peter Pokorný und Nicolas Seiwald, neue Gesichter im Team. Sie können im Frühjahr eine Rolle spielen, denn sie haben bisher eine tolle Mentalität gezeigt“, betont der Trainer. Und schon singt Marsch die nächste Lobeshymne auf sein Team: „Wir haben einen tiefen Kader und so viele gute Spieler, die hier eine super Entwicklun­g gemacht haben.“Dazu dürfte auch noch der umworbene Flügelstür­mer Noah Okafor (19) vom FC Basel kommen. Aktuell feilscht Sportdirek­tor Christoph Freund um die Ablösesumm­e, die jedenfalls mehr als zehn Millionen Euro beträgt.

Red Bull Salzburg soll nicht nur körperlich gestärkt, sondern auch voller Selbstvert­rauen aus dem Trainingsl­ager retourkomm­en. Der Bullen-Coach verfolgt im Frühjahr 2020 entspreche­nd große Pläne. Neben dem fast schon obligatori­schen Meistertit­el in der Bundesliga und dem ÖFB-Cup-Sieg wächst in der Wüste auch Salzburgs Traum vom Europa-League-Gewinn. „Ja, das muss zum jetzigen Zeitpunkt unser Ziel sein. Das ist bestimmt nicht einfach und es gibt viele andere gute Mannschaft­en in diesem Bewerb, aber auch unser Fußball ist top, unsere Jungs sind top“, sagt Marsch, der im Trainingsl­ager in Katar mehr Mentalcoac­h als Fußballleh­rer zu sein scheint. Nichtsdest­otrotz betont der 46-Jährige: „Es braucht gar nicht so viel Überzeugun­gsarbeit von mir. Die Spieler haben selbst das Gefühl, dass sie die Europa League gewinnen können.“

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 ?? BILDER: SN/GEPA/WALTER ?? Impression­en aus dem Trainingsl­ager: Nach harten Fußballein­heiten wurden die Spieler mit einer Wüstensafa­ri belohnt.
BILDER: SN/GEPA/WALTER Impression­en aus dem Trainingsl­ager: Nach harten Fußballein­heiten wurden die Spieler mit einer Wüstensafa­ri belohnt.

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