Djokovic gewinnt, weil solche Endspiele für ihn Routine sind
Mit dem Einzug in das Finale ist Dominic Thiem bereits ein Sieger. Zu mehr als der Endspielteilnahme wird es für den Niederösterreicher aber nicht reichen. Vor allem deshalb, weil Novak Djokovic aktuell auf Hartplatz noch einmal um eine Stufe höher einzuschätzen ist als Sandplatzkönig Rafael Nadal oder der launische Alexander Zverev. Djokovic kann die Bälle noch um einiges schneller machen als Nadal und spielt auch viel länger auf einem hohen Niveau als Zverev, der gegen Thiem bei den längeren Ballwechseln meist chancenlos gewesen ist. Und dann geht Djokovic auch noch um einiges ausgeruhter in das Endspiel als Österreichs Tennisliebling. Die Nummer zwei der Welt hatte einen Tag länger Spielpause und spazierte, überspitzt formuliert, gegen einen nicht fitten Roger Federer spielend leicht in den Showdown. Thiem hingegen musste gegen Nadal und Zverev Marathonspiele überstehen, gleich fünf Mal ins Tiebreak gehen. Irgendwann wird sich der Kräfteverschleiß bemerkbar machen. Vor allem dann, wenn sich Djokovic durch nichts aus der Ruhe bringen lässt. Dazu weiß der Serbe nach bisher 25 Endspielteilnahmen bei Grand-Slam-Turnieren genau, wie so ein Event abläuft. Dass fast alle Zuschauer auf Thiems Seite stehen werden, wird Djokovic zusätzlich antreiben.