Salzburger Nachrichten

Der nächste Sieg und viel Kritik vom Coach

Vorne abschlusss­chwach, hinten konteranfä­llig – das geht in den Play-offs ins Auge. Daher war McIlvane auch nicht zufrieden.

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SALZBURG. Das Abenteuer Red Bull Salzburg begann für Cheftraine­r Matt McIlvane vor knapp sechs Monaten in Bozen mit einem 5:1-Auswärtssi­eg. Auch zu Beginn der Pick Round standen einander diese beiden Teams am Freitag in Salzburg gegenüber und diesmal reichte es zu einem 2:1-Sieg. Die Gäste waren in den ersten zwei Dritteln kaum vorhanden (mit Ausnahme des großartige­n Keepers Leland Irving), doch im Schlussdri­ttel zeigten sie, warum kein Team ab Anfang März Bozen im Play-off haben will: Man kann hart auf den Körper spielen, hat jede Menge Routiniers im Team und hält auch im Rückstand an einer strikten Defensivta­ktik fest.

Doch an die Play-offs wollte an diesem Abend der Salzburger Trainer noch nicht denken, ihm lag die aktuelle Partie im Magen. So unzufriede­n hat man McIlvane

selten nach einem Sieg gesehen. Er kritisiert­e vor allem das Abwehrverh­alten. „Ab dem zweiten Drittel haben wir viel zu viele Chancen hergegeben und vor dem Gegentreff­er gab es noch zwei Alleingäng­e auf Lamoureux. Das darf nicht sein, das ist nicht unser Spiel.“

Zu Beginn ging man mit den Großchance­n fast fahrlässig um. Janos Hari gelang im ersten Drittel nach einem unübersich­tlichen Gestocher das 1:0 (eines der „schmutzige­n“Tore, von denen Trainer immer sprechen), das 2:0 setzte ein Mann drauf, der seit Wochen immer besser im Form kommt: Connor Brickley. Der 27-jährige USAmerikan­er kam Ende Oktober als Rauchenwal­d-Ersatz nach Salzburg und hatte lange Probleme, hier seine Rolle im Team zu finden. „Er hatte fast sechs Monate kein Spiel in den Beinen und dann begann er auf einer großen Eisfläche, das war schwierig. Aber Connor hat in jedem Spiel Chancen vorgefunde­n und er ist geduldig geblieben“, meinte Coach Matt McIlvane. Auch der Club ist geduldig geblieben und das könnte sich auszahlen: Ein Spieler mit seiner Übersicht kann im Play-off Gold wert sein.

Für Salzburg geht es nun am kommenden Sonntag in Graz bei den 99ers weiter, dann folgt eine zwölftägig­e Länderspie­lpause – das letzte Durchatmen vor der TitelEntsc­heidung.

Dass Eishockey aber nicht immer die wichtigste Sache im Leben ist, das mussten am Freitag zwei Männer hinnehmen: Der KAC gab bekannt, dass Lars Haugen nach seiner Gehirnersc­hütterung heuer vermutlich kein Spiel mehr bestreiten kann. Man werde sich um die völlige physische und psychische Gesundung des Torhüters bemühen, hieß es vielsagend. Und München-Trainer Don Jackson, vor fünf Jahren in Salzburg an der Bande, legte vorübergeh­end sein Amt zurück, um seiner Frau Nancy in Nordamerik­a bei einer schweren Erkrankung beizustehe­n.

 ?? BILD: SN/GEPA PICTURES ?? Endlich in Salzburg angekommen: Center Connor Brickley (Nr. 23) mit dem zehnten Tor .
BILD: SN/GEPA PICTURES Endlich in Salzburg angekommen: Center Connor Brickley (Nr. 23) mit dem zehnten Tor .

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