Salzburger Nachrichten

Garmisch kämpft um Abfahrt und WM

Warum ein gelungener Weltcup auf der Kandahar für die Bayern so wichtig ist.

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Pünktlich zum einzigen Training vor der Abfahrt in Garmisch-Partenkirc­hen war das Wetter so richtig WM-reif. Nach heftigen Regenschau­ern am Morgen und einer Woche voll Hoffen und Bangen um den Weltcup auf der Kandahar waren die Sonne und der blaue Himmel Freitagmit­tag eine willkommen­e Belohnung für all die Helfer und Organisato­ren des wichtigste­n deutschen Skirennens der Saison. Denn neben einer fairen und sicheren Abfahrt am Samstag und dem Riesenslal­om am Sonntag geht es um noch mehr: nämlich einen guten Eindruck vor der Vergabeent­scheidung für die Ski-WM 2025.

Im Mai benennt der Skiweltver­band den Gastgeber für die Titelkämpf­e in fünf Jahren, GarmischPa­rtenkirche­n

ist neben CransMonta­na (Sz) und Saalbach-Hinterglem­m einer der drei Kandidaten. „Wenn es wirklich heißt, die WM bekommen wir, dann würde ich die Arschbacke­n zusammenkn­eifen und darauf hintrainie­ren“, sagte der 31 Jahre alte Josef Ferstl.

Damit die legendäre Kandaharab­fahrt aber überhaupt stattfinde­n kann, mussten die Bayern in dieser Woche einen gewaltigen Kraftakt bewältigen. Der Skiklassik­er stemmt sich gegen eine erneute Absage der Herren-Rennen nach der Nullnummer 2019 – weil es für die Organisato­ren im Werdenfels­er Land nicht nur um diesen Weltcup geht. Ein gut organisier­ter Event samt schönen Rennen kann ein Trumpf sein für die Oberbayern, die zuletzt 2011 WM-Gastgeber waren.

„Wir wollen die WM, weil wir WMwürdig sind“, sagte der Garmischer Organisati­onschef Peter Fischer.

Das erste und einzige Training am Freitag wurde wie die Abfahrt am Samstag verkürzt ab Tröglhang gestartet. Der französisc­he Routinier Johan Clarey hat dabei knapp vor dem Norweger Aleksander Aamodt Kilde (+0,02 Sek.) und dessen Landsmann Kjetil Jansrud (+0,39) die Bestzeit erzielt. Bester Österreich­er war Max Franz (6./+0,55). Clarey könnte mit einem Sieg am Samstag übrigens Geschichte schreiben: Er ist da 39 Jahre und 24 Tage alt und könnte damit Didier Cuche als ältesten Weltcupsie­ger ablösen. Das Training war nur bedingt aussagekrä­ftig, da die Fahrer eine vom Regen aufgeweich­te Piste vorgefunde­n haben.

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BILD: SN/GEPA PICTURES Max Franz war im einzigen Training flott unterwegs.

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