„Machen Sie bitte eine Banane aus mir!“
Die Prinzessin hat ausgedient. Filmhelden dagegen sind unsterblich. Faschingsexperten über die diesjährigen Narrentrends.
SALZBURG. Auch wenn Salzburg nicht gerade eine Hochburg ist, was die närrischste Zeit des Jahres betrifft – 2020 treiben es die Faschingsnarren in der Mozartstadt wieder bunt. Das liegt auch daran, dass heuer am 22. Februar wieder der große Faschingsumzug in Maxglan stattfindet. „Das spüren wir im Geschäft schon ganz deutlich“, sagt Susanne Kirchtag von Louis Lona, dem größten Anbieter von Faschingsbedarf in der Stadt Salzburg.
Besonders gefragt bei den Kunden seien in dieser Saison Latexmasken.
„Vor allem bei den jungen Leuten. Die ziehen sich so eine Maske über den Kopf und fertig ist die Verkleidung.“Die Maskenpalette sei breit gestreut und reiche von Tieren, über Comicfiguren bis hin zu Fratzen oder Ungeheuern.
Ein Trend sei heuer auch „Steam Punk“, geprägt von Outfits mit modernen, futuristischtechnischen Details einerseits sowie Materialen und Mitteln aus dem Viktorianischen Zeitalter andererseits. „Dadurch hat das ganze einen Hauch von Retro.“Aber auch Sportoutfits im Stil der 80er-Jahre seien heuer in. „Solche Verkleidungen sind nicht so aufwendig. Ein paar grelle Accessoires und schon ist man fertig.“Das perfekte Outfit lassen sich die Kunden durchaus etwas kosten. „Vom Kostüm über die Accessoires bis hin zur Kopfbedeckung kommen da schon mal 150 Euro zusammen.“
Bei Kindern bewähren sich Klassiker. Die Buben wollen im
Fasching in die Rolle von Helden schlüpfen. Ob Ninja Warriors oder Superman. Mädchen hingegen verwandeln sich in Tiere, Indianer oder auch Hexen. Nur die klassische Prinzessin hat das Nachsehen. „Sie ist seit ein paar Jahren bei uns kaum noch gefragt.“Dafür ist Partnerlook angesagt, etwa bei Mutter und Tochter, die dann beide als schillernde Pfaue auftreten.
So wie jedes Jahr birgt der Fasching selbst für Experten einige Herausforderungen. Nämlich dann, wenn Kunden mit Wünschen kommen, die nicht im Lager vorrätig sind. „Wir hatten schon ein paar Anfragen wegen Hermine aus Harry Potter. Das hat uns ziemlich überrascht.“Vor allem weil es derzeit weder ein neues Buch noch einen neuen Film auf dem Markt gebe.
Auch das Motto mancher Faschingsveranstaltungen sei oft eine „Challenge“. „Derzeit ist das Coco Chanel, das Thema eines Festes im Triangel.“Da heiße es, schnell zu reagieren und entsprechende Accessoires zu ordern. „Wir stöbern dann in unseren Katalogen und werden da meist auch fündig.“Inspiration biete zudem auch die Spielwarenmesse, die derzeit in Nürnberg stattfinde, mit Fasching als einem der großen Themen. „Da sehen wir, was im nächsten Jahr in sein wird.“Die eine oder andere Neuheit werde aber sofort geordert. „Das freut unsere Kunden natürlich.“Manche Faschingsnarren haben auch genaue Vorstellungen und mitunter lustige Sonderwünsche: „Sie kommen zu uns ins Geschäft und sagen: ,Machen Sie bitte eine Banane aus mir!‘ Da muss man dann sehr schnell kombinieren und überlegen, was man in Gelb anzubieten hat.“
Susanne Kirchtag selbst ist trotz ihres bunten beruflichen Alltags kein Faschingsmuffel.
„Die Goldenen 20er sind bei uns gerade sehr gefragt.“