Grippewelle: Warnung vor Fahrten unter Medikamenteneinfluss
Autofahrer in Österreich fahren im internationalen Vergleich besonders oft unter dem Einfluss von Medikamenten. Das geht aus den Ergebnissen der internationalen ESRA-Erhebung 2018 hervor, die gemeinsam mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) durchgeführt wird. Dabei gab jeder Fünfte der insgesamt 2000 befragten österreichischen Autolenker an, innerhalb der letzten 30 Tage nach Einnahme eines Medikaments mit Warnsymbol mit dem Auto gefahren zu sein. Im europaweiten Durchschnitt waren es nur 15 Prozent der befragten Autolenker. „Viele Grippeund Schmerzmittel zählen zu jenen Medikamenten, welche die Fahrtauglichkeit beeinflussen können. Gerade in der aktuellen Grippesaison ist Betroffenen daher dringend zu empfehlen, vor Fahrtantritt im Beipackzettel nachzulesen, ob das Medikament Auswirkungen auf die Fahrtauglichkeit hat, und im Zweifelsfall von der Inbetriebnahme des Fahrzeugs Abstand zu nehmen“, raten Experten des KFV. Schließlich liegt es in der Selbstverantwortung des Lenkers, sich im Beipackzettel oder alternativ bei einem Arzt oder Apotheker über die Fahrtüchtigkeit zu informieren. Unkenntnis über die Wirkung eines Arzneimittels schützt nicht vor möglichen Rechtsfolgen. Das gilt für Autofahrer ebenso wie für Radfahrer. Bei einer Verkehrskontrolle stellt in der Regel der Polizeiarzt eine mögliche Beeinträchtigung infolge einer Medikamenteneinnahme fest. Der Strafrahmen beträgt in diesem Fall bis zu 726 Euro. Darüber hinaus kann die Exekutive die Weiterfahrt verhindern. Weitere mögliche Maßnahmen sind die vorläufige Abnahme des Führerscheins, die Überprüfung der gesundheitlichen Eignung für das Lenken eines Kfz und die Einziehung oder Einschränkung der Lenkberechtigung. Bei einem Unfall kann zudem die (Mit-)Schuld aufgrund von Medikamentenbeeinträchtigung festgestellt werden.