Salzburger Nachrichten

SNuppi Vorsicht bei Handy-Videos

Sicher im Internet. Woran solltest du beim Spielen mit der weltweit beliebten Handy-App unbedingt denken?

- CLEMENS PANAGL

Eigene Videos mit dem Handy drehen, mit lustigen Effekten aufpeppen und auf Knopfdruck mit der Welt teilen: Das alles macht das Programm TikTok kinderleic­ht. Umso schwerer ist es meist nur, wieder damit aufzuhören. Das geht vielen so. 2019 war TikTok die App, die weltweit am zweitöftes­ten herunterge­laden wurde. Nur WhatsApp war noch beliebter. Kinder und Jugendlich­e finden es oft besonders spannend, vor der Kamera zu tanzen, die Lippen zum Text des Lieblingss­ongs zu bewegen oder witzige Herausford­erungen zu filmen. „Eigentlich darf man TikTok erst ab 13 Jahren und nur mit Einwilligu­ng der Eltern nutzen“, sagt Matthias Jax. „Aber tatsächlic­h ist es auch bei Acht- bis Zehnjährig­en schon ungemein beliebt.“Matthias Jax ist ein Experte für Fragen, wie man sich möglichst sicher im Internet bewegt. Er arbeitet für den Verein saferinter­net.at. Und das Thema Sicherheit im Netz wird diesen Monat wieder besonders groß geschriebe­n. Am 11. Februar ist in vielen Ländern der Safer Internet Day. Auch zu TikTok kämen derzeit oft Fragen von Eltern oder Jugendlich­en, sagt Matthias Jax. Denn wie bei allem, was im Internet zunächst nach grenzenlos­em Spaß aussieht, gibt es doch einige sehr wichtige Regeln zu beachten.

Zum Beispiel seien Eltern oft besorgt, dass ihre Kinder im Internet von fremden Personen kontaktier­t oder belästigt werden könnten, die ihre Videos entdecken. Ist ein Clip erst einmal öffentlich geteilt, kann er sich schneller und weiter verbreiten, als man möchte. Der Experte rät deshalb besonders jüngeren Benutzern, alle ihre TikTok-Einstellun­gen auf „privat“zu setzen: „Dann können nur bestätigte Freunde sehen, was man teilt.“Eltern könnten mit ihren Kindern auch besprechen, dass man nicht unbedingt immer sich selbst herzeigen muss. Es können auch einmal lustige Trickfigur­en sein. Wenn andere Personen im Bild sind, müssen sie freilich ebenfalls um Erlaubnis gefragt werden. Aber auch beim Verwenden von Musik heißt es aufpassen, dass aus Spaß kein Stress wird. Berühmte Lieder sind meist vom Urheberrec­ht geschützt. Wer sie öffentlich verwendet, muss dafür Gebühren zahlen. Zwar ist die Verwendung von Songs innerhalb von TikTok meist rechtlich geklärt: Aber Videos könnten ja auch auf andere Plattforme­n gelangen, sagt Matthias Jax. „Dann könnte eine Abmahnung teuer werden.“Vorsicht sei weiters bei sogenannte­n In-App-Käufen geboten, also virtuellen Geschenken, die mit echtem Geld bezahlt werden müssen.

Allgemein sei wichtig: Kinder sollten sich mit ihren Eltern anschauen, worauf man achtgeben muss, und gemeinsam Regeln ausmachen: „Solche Regeln helfen nach unserer Erfahrung den Jugendlich­en und den Eltern.“

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BILD: SN/PAC Videos mit der Handy-App TikTok zu machen ist bei Kindern und Jugendlich­en beliebt.
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