Österreichische Rückkehrer aus Wuhan kommen in Quarantäne
Sieben Heimkehrer aus dem Coronavirus-Epidemiegebiet Wuhan werden 14 Tage beobachtet
In einer Hercules C130 des österreichischen Bundesheeres sind am Sonntagabend sieben Österreicher in Wien-Schwechat eingetroffen, die zuvor mit 300 anderen Europäern aus dem chinesischen Coronavirus-Epidemiegebiet Wuhan ausgeflogen worden waren. Es handelte sich um den österreichischen Konsul, einen Osttiroler sowie zwei Männer, zwei Frauen und ein Kind, alle aus Niederösterreich. Die Heimkehrer müssen für 14 Tage in Quarantäne. Sozialminister Rudolf Anschober sagte, angesichts des Coronavirus bestehe kein Grund zur Panik, aber Anlass zu größter Vorsicht.
China riegelt eine weitere Millionenstadt ab, viele Staaten holen ihre Bürger aus den betroffenen Regionen zurück, einige Länder verhängen sogar Einreiseverbote: Die Welt wehrt sich gegen die neue Lungenkrankheit, doch das Coronavirus breitet sich immer rascher aus. Weltweit – mittlerweile gibt es den ersten Todesfall außerhalb Chinas.
Am Sonntagabend trafen sieben Österreicher aus Wuhan wohlbehalten in Wien-Schwechat ein. Sie waren unter fast 300 Europäern, die von Frankreich aus China ausgeflogen wurden. Das Bundesheer holte sie dann in einer Hercules-Transportmaschine C-130 nach Wien.
Die sieben Österreicher gelten als gesund und zeigten bisher keine Symptome einer Coronavirus-Erkrankung. Dennoch wurden sie in das Hygienezentrum der Stadt Wien gebracht. Dort werden sie 14 Tage in Quarantäne verbringen müssen. So lange dauert es von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit. Auch die Abstriche für die Virustests werden in dem Hygienezentrum erfolgen. Sollten die Untersuchungsergebnisse, die bis Montagmittag erwartet werden, einen Nachweis des Coronavirus ergeben, würden die Betroffenen in die Isolierstation des Kaiser-FranzJosef-Spitals gebracht.
Wie Sozial- und Gesundheitsminister Rudolf Anschober sagte, bestehe kein Grund zur Panik, aber Anlass zu größter Vorsicht. Laut Außenamtssprecher Peter Guschelbauer handelt es sich bei den sieben Österreichern um den österreichischen Konsul, einen Osttiroler sowie zwei Männer, zwei Frauen und ein Kind, alle aus Niederösterreich. Sie wurden bei der Rückkehr von der Öffentlichkeit abgeschirmt und in Schwechat nicht über ein normales Terminal abgefertigt.
Mehr als hundert am Wochenende ausgeflogene Deutsche wurden nach der Landung umgehend in ein Quarantänezentrum in der Südpfalz-Kaserne in Germersheim gebracht, das sie in den nächsten zwei Wochen nicht verlassen dürfen.
In der Volksrepublik China starben bereits mehr als 300 Personen an dem Virus, die Zahl der bestätigten Infektionen stieg auf 14.500, damit nahmen die Fälle binnen eines Tages noch einmal drastisch zu. Von China hat sich das Virus in mindestens 24 weitere Länder ausgebreitet. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO starb in der philippinischen Hauptstadt Manila erstmals ein Infizierter außerhalb Chinas. Es handle sich um einen Chinesen aus Wuhan, dem Ausgangsort der Infektion.
In China wurde erstmals eine Stadt außerhalb der Provinz Hubei de facto unter Quarantäne gestellt. In der Neun-Millionen-EinwohnerMetropole Wenzhou an der Ostküste dürfe nur noch ein Mensch pro Haushalt alle zwei Tage auf die Straße, um das zum Leben Notwendige einzukaufen, teilten die Behörden mit. Sie setzten den öffentlichen Verkehr aus und schlossen 46 Autobahnmautstellen. In den vergangenen Wochen waren einige Städte in Hubei mit mehr als 50 Millionen Einwohnern unter Quarantäne gestellt worden. Die chinesische Regierung rief am Wochenende außerdem dazu auf, Hochzeiten zu verschieben und Trauerfeiern in kleinem Rahmen abzuhalten, um Menschenansammlungen zu vermeiden. Der Reiseverkehr nahm allerdings wieder zu, weil die verlängerten Neujahrsferien enden.
Von Ärzten des Rajavithi-Krankenhauses in Bangkok kamen am Wochenende Hinweise auf eine mögliche ursächliche Behandlungsstrategie gegen CoronavirusInfektionen: ein Cocktail aus Influenzaund HIV-Medikamenten. Damit habe man bei einem Patienten eine „große Verbesserung“des Zustands erreicht, hieß es.
Wie gefährlich der Erreger ist, ist noch nicht genau abzusehen. Momentan scheint die Gefährlichkeit des neuen Coronavirus aber deutlich niedriger als bei MERS (bis zu 30 Prozent Sterblichkeit) und SARS (ungefähr 10 Prozent Sterblichkeit) zu sein.