„Greta Thunberg“wird zur Handelsmarke
Die schwedische Klimaschützerin lässt sich ihren Namen und den ihrer Bewegung „Fridays for Future“schützen.
Die schwedische Klimaschützerin und Wachstumskapitalismus-Kritikerin Greta Thunberg („Systemwechsel statt Klimawechsel“) hat einen Antrag auf den Handelsmarkenschutz ihres Namens gestellt. Das gilt auch für ihre weltweite Bewegung „Fridays for Future“sowie für weitere Slogans wie „Schulstreik für das Klima“.
Kritikern gegenüber hat sich die 17-Jährige nun auf Instagram gerechtfertigt. Zum einen würden ihr Name und der ihrer 2018 gegründeten Bewegung seit deren weltweitem Durchbruch immer häufiger für fremde Interessen ausgenutzt. Deshalb müsse sie ihren Namen und andere Wortwendungen schützen lassen.
Privatpersonen und Firmen gäben sich als ihre Vertretung oder gar als Greta selbst aus, um weltweit Kontakt zu mächtigen Personen und Institutionen zu bekommen und um Geld zu verdienen. Durch den Handelsmarkenschutz könnten ihre freiwillig, ohne Bezahlung für sie arbeitenden Anwälte rechtlich gegen solche Personen und Firmen vorgehen. Das sei eingeleitet. Es gehe darum, die Klimaschutz-Bewegung vor Kommerzialisierung zu schützen.
Zudem räumt Thunberg ein, mit ihrer Familie eine Stiftung gegründet zu haben. Diese sei noch nicht aktiv, werde es aber bald sein. Dabei gehe es zwar um Geld, aber nicht ums Geldverdienen: Thunberg hat unzählige Preise mit Preisgeldern sowie Spenden erhalten. Diese müssten korrekt und transparent ausgewiesen und teils versteuert werden, bevor die Gelder in klimaschützende Initiativen investiert werden könnten, erklärt Thunberg auf Instagram.
Mit der Stiftung, die auch den Namen ihrer kleinen Schwester Beata trägt, hat Thunberg mehr vor, als ausschließlich das Klima zu schützen. „The Greta Thunberg and Beata Ernman Foundation“werde „ökologische, klimatische und soziale Nachhaltigkeit wie auch mentale Gesundheit fördern“, so Thunberg. Einzelheiten gibt es dazu noch nicht. Thunberg ist aber offen damit umgegangen, dass sie selbst das Asperger-Syndrom hat und mit psychischen Problemen kämpfen musste.
Thunberg und ihre Familie wurden immer wieder von Gegnern wegen vermeintlicher Scheinmoral angegriffen. Zunächst hieß es, ihre Mutter, eine berühmte schwedische Eurovision- und Opernsängerin, und der Vater, ein nicht ganz so erfolgreicher Schauspieler, hätten sie als Kinderstar in Sachen Umwelt instrumentalisiert. Ihre 15-jährige Schwester Beata ist seit Gretas Durchbruch ebenfalls prominent, gibt Interviews und tritt als Sängerin im Fernsehen auf. Sie ist wie viele Stockholmer Feministin.