„Ich will lange und lustig leben“
Anlässlich des Weltkrebstages will Susi Safer Mut und Hoffnung machen: Sie überlebte Brustkrebs und hat ein Baby bekommen, obwohl ihre Ärzte das für unmöglich hielten.
Susi Safer ist seit 2017 glücklich verheiratet, fühlt sich gesund und freut sich über ihre gesunde und fröhliche kleine Tochter. Das klingt nach einem normalen Leben. Doch für Susi Safer ist das alles nicht selbstverständlich.
In ihrem Buch „Wenn dir das Leben Zitronen gibt“, das dieser Tage erschienen ist, beschreibt sie das so: „Anfangs war’s bloß ein inaktiver Lymphknoten, zumindest laut dem Arzt, den ich aufgesucht hatte, nachdem mir ein kleiner Knödel zwischen Achsel und Brust aufgefallen war. Acht Millimeter in etwa. ,Sieht doof aus, man muss ihn aber nicht wegmachen‘, meinte er, ,außer es stört Sie.‘ Tat es, weil der Knödel zunehmend größer wurde und irgendwann eine Größe von vier Zentimetern erreicht hatte. Und es war kurz vorm Sommer und ja … Man ist halt ein bisschen eitel.
Was mir schlussendlich das Leben gerettet hat.“Diagnose Brustkrebs. Mit 35 Jahren sei sie vor diese Tatsache gestellt worden, sagt Susi Safer im SNGespräch. Es folgte das volle Programm:
Behandlung, Operation, Chemotherapie, Bestrahlung, Nebenwirkungen, die Haare fielen aus. In Woche eins bekam sie die Diagnose, in Woche zwei erklärten ihr die Ärzte, sie könne keine Kinder mehr bekommen. „Da habe ich beschlossen, ich muss erst einmal den Krebs besiegen“, sagt sie. Während der Behandlung brach ihr Privatleben
zusammen. Als sie einmal aus dem Spital nach Hause kam, war die Wohnung sehr aufgeräumt und der Freund weg, ohne sich jemals noch einmal zu melden. „Meine ganze Welt war auf den Kopf gestellt. Das, was mir damals geholfen hat, war, dass meine Freunde an meiner Seite blieben. Zusammen mit meinem Ehemann sind sie mein Ein und Alles.“
Susi Safer wird häufig von Betroffenen gefragt, wie sie die Krankheit und andere Unglücksfälle, die ihr vorher und nachher noch passiert sind, so positiv habe bewältigen können. „Ich habe kein Rezept“, sagt sie.
Sie selbst habe sich entscheiden müssen, wofür sie leben wolle, und erklärt das so: „Ich will so lange leben, wie es geht, so viel leben, wie es geht, und so lustig leben, wie es geht. Wenn man sehr mit Schicksalsschlägen hadert, nimmt einem das Zeit und Energie weg. Ich wollte und musste meine Energie konzentrieren.“
Hinter der Aussage des Arztes, sie könne nicht schwanger werden, sei eine einfache Rechnung gestanden, wie sie in ihrem Buch schreibt: „Mein Alter plus sieben Jahre nicht schwanger werden dürfen. In der Zeit wäre das Risiko nämlich zu hoch, dass die Schwangerschaftshormone den Krebs quasi aufwecken und ihn dazu animieren könnten, wieder loszulegen.“
Susi Safer hat die sieben Jahre gewartet, sich in dieser Zeit verliebt und geheiratet. Und dann ist das kleine Wunder geschehen.
„Mein Körper ist toll. Er hält zu mir.“