Kraft und Hölzl jubeln auf Augenhöhe
Beide Pongauer Skispringer flogen am Wochenende zu Weltcupsiegen und schlüpften dadurch ins Gelbe Trikot.
Stefan Kraft und Chiara Hölzl haben dem Weltcup-Wochenende der Skispringer ihren Stempel aufgedrückt. Kraft veredelte seine starke Serie seit Ende der Vierschanzentournee am Sonntag mit seinem zweiten Saisonsieg und baute die Führung im Gesamtweltcup damit aus. Nach Platz zwei am Samstag segelte der 26-jährige Salzburger in Sapporo mit zwei 139-Meter-Sprüngen zum Erfolg vor dem Deutschen Stephan Leyhe und Japans Lokalmatador Ryoyu Kobayashi. „Das war mein bester Wettkampf in diesem Winter“, jubelte Kraft.
In der Gesamtwertung vergrößerte der ÖSV-Star seinen Vorsprung auf den Deutschen Karl Geiger, der Fünfter wurde, auf 63 Punkte. „Ich liebe diese Schanze. Ich habe perfekte Sprünge, aber auch ein bisschen Glück gehabt“, erklärte Kraft angesichts der durchaus fordernden und wechselhaften Windverhältnisse.
Schanzenrekord in Oberstdorf durch Hölzl
Die Kraft-Gala konnte auch Leyhe nicht mehr verhindern, der im zweiten Durchgang mit 142 Metern Tageshöchstweite markierte. Am Ende hatte der Deutsche stolze 21,1 Punkte Rückstand.
„Es tut unserem Team wieder einmal gut, die Hymne zu hören“, meinte Kraft, dessen ÖSV-Kollegen sich auf den Plätzen 8 (Michael Hayböck), 14 (Daniel Huber) und 24 (Jan Hörl) wiederfanden. „Man muss das genießen, das passiert nicht jeden Tag“, sagte der Pongauer. Dass der Weg zum Gesamtweltcupsieg so wie bei seinem ersten Triumph in der Saison 2016/17 nur über ihn führt, hat Stefan Kraft am Sonntag in Sapporo eindrucksvoll bewiesen.
Dasselbe gilt für sein weibliches Pendant Chiara Hölzl. Krafts 22jährige Vereinskollegin beim SV Schwarzach flog wenige Stunden danach beim Damen-Weltcup in Oberstdorf zu ihrem vierten Weltcupsieg. Wie schon tags zuvor triumphierte Hölzl vor der Norwegerin Maren Lundby, der sie nach ihrem bereits neunten Podestplatz im elften Saisonbewerb auch die Führung im Gesamtweltcup abknöpfen konnte. Lundby hat aktuell 15 Punkte Rückstand. Mit der 18-jährigen Marita Kramer als Dritte landete eine weitere Österreicherin auf dem Stockerl. Am Samstag hatte Hölzl bei ihrem Sieg mit einem 141,5-Meter-Satz im zweiten Durchgang dazu noch den Schanzenrekord pulverisiert. „Es fühlt sich derzeit unglaublich an“, sagte die ÖSV-Springerin im Siegerinterview.