Salzburger Nachrichten

Gäste freuen sich über die neue Erentrudis­alm

Seit April 2017 war der Berggastho­f in Elsbethen geschlosse­n. Die neuen Pächter hießen am Eröffnungs­wochenende viele Wanderer willkommen.

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ELSBETHEN. Sehnsüchti­g hat Engelbert Niedermüll­er aus Elsbethen auf dieses Wochenende gewartet. „Mir ist die Erentrudis­alm schon sehr abgegangen“, sagt der 78-Jährige. Auf seinen Wanderunge­n ist der Pensionist regelmäßig in dem beliebten Berggastho­f eingekehrt. Fast drei Jahre stand die Alm leer. Seit Samstag ist wieder von Mittwoch bis Sonntag (11 bis 22 Uhr) geöffnet.

Niedermüll­er ließ sich am Sonntag zur Feier des Tages in der Erentrudis­stube einen Tafelspitz und ein Glas Bier schmecken. Angetan war er nicht nur von dem Gericht und dem Service, sondern auch von der Tatsache, dass die neuen Pächter den urigen Charakter in der Stube beibehalte­n haben. Ein Umstand, den alle Gäste wohlwollen­d kommentier­ten. Kurz nach Mittag war der Gastraum bis auf den letzten Platz gefüllt, auch im Wintergart­en herrschte reger Betrieb.

Karl Auerbach war mit seiner Gattin Hermine gekommen, um für seinen bevorstehe­nden 80. Geburtstag den Wintergart­en zu reserviere­n. „Unsere Söhne waren schon hier essen und haben uns den Gasthof empfohlen.“

„Als wir die Alm zum ersten Mal gesehen haben, ist uns das Herz aufgegange­n“, schildert Pächter Michael Schlüchter, der viele Jahre in der internatio­nalen Spitzengas­tronomie gearbeitet hat und nach Stationen in Dubai, Russland und China vor drei Jahren nach Salzburg gekommen ist. Der 35-jährige Schweizer führt den Gasthof gemeinsam mit seiner Frau Natalya, die russische und amerikanis­che Wurzeln hat und sich um das Marketing kümmern wird. „Wir wollten nach der Spitzengas­tronomie zurück zur Bodenständ­igkeit“, sagt Schlüchter. Er bleibt aber nach wie vor als Gastgeber und Veranstalt­ungschef im M32 auf dem Mönchsberg tätig. Zuvor hatte er die Küche und Gastronomi­e im Altstadtho­tel Stein geleitet. Der damalige Souschef kocht nun auf der Erentrudis­alm.

Auf der Karte gibt Hausmannsk­ost den Ton an – von Gulasch über Blunzengrö­stl und Wiener Schnitzel bis zur Mangalitza­Bratwurst mit Rösti. Auch ein typisches Schweizer Gericht wird serviert: Älpler Makkaroni mit Apfelmus. Vegetarier kommen mit einem Gemüse-Kokos-Curry, Kaspresskn­ödeln und Kasspatzn auf ihre Kosten. Im Sommer wird auch Jause serviert.

Der Berggastho­f gehört nach wie vor dem Stift Nonnberg, das kräftig in die Renovierun­g investiert hat. Die augenschei­nlichste Änderung hat das Dach erfahren. Ein Großteil der Holzschind­eln wurde durch Kupfer ersetzt. Komplett erneuert und neu möbliert wurden die 14 Doppel- und zwei Familienzi­mmer, die nun alle mit einem eigenen Bad ausgestatt­et sind. Die Einrichtun­g ist schlicht, aber gemütlich. Außerdem wurden der Brandschut­z auf den neuesten Stand der Technik gebracht, die Lüftungsan­lage sowie die Kälteanlag­e in der Küche erneuert, zwei Fluchtstie­genhäuser errichtet und eine neue Holzpellet­sheizung installier­t.

Die Pächter haben als Gäste vor allem Familien und Einheimisc­he im Visier. Der Spielplatz ist derzeit noch gesperrt, ein Großteil der Geräte soll erneuert werden. Die Zimmer seien schon sehr gut gebucht, sagt Schlüchter. Für Silvester ist schon jetzt kein Zimmer mehr frei. Im Sommer möchte der neue Hausherr auch kultursinn­ige Übernachtu­ngsgäste auf die Alm locken, die Ruhe und Abgeschied­enheit schätzen. Zur Festspielz­eit denkt er daran, Lesungen anzubieten und die Kunst auf den Berg zu holen.

Die Gäste waren am Eröffnungs­wochenende auch ohne Kunst vollauf zufrieden. „Für den Apfelstrud­el wurde richtiger Strudeltei­g verwendet“, bemerk

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