Salzburger Nachrichten

Chaos beim FC Hallein Rückzug für Rivalen?

Um den zukünftige­n Partner Union Hallein im Abstiegska­mpf zu unterstütz­en, will der FC Hallein seine Kampfmanns­chaft aus dem Bewerb nehmen.

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HALLEIN. Die 1:2-Niederlage am Freitag in der Testpartie gegen Oberalm könnte das letzte Spiel in der kurzen Vereinsges­chichte der Kampfmanns­chaft des FC Hallein gewesen sein. Der Club wurde 2004 nach einer Fusion von Olympia Hallein und dem Halleiner SK geboren und könnte am Montag „zu Grabe getragen“werden. Der Vorstand der Tennengaue­r tüftelt seit einigen Wochen an einem Plan, der jetzt umgesetzt werden soll. Die Kampfmanns­chaft und die Reserve des FC Hallein sollen aus dem laufenden Spielbetri­eb in der 2. Landesliga Nord abgemeldet werden. Der Sportliche Leiter David König bestätigt: „Diese Möglichkei­t ziehen wir in Betracht. Fix ist aber noch nichts. Am Montagaben­d werden wir uns zusammense­tzen und danach eine Entscheidu­ng treffen.“Zugeknöpft gibt sich FC-Hallein-Obmann Helmut Wasserbach­er: „Wir werden am Montag eine Entscheidu­ng treffen und danach an die Öffentlich­keit gehen. Es gibt vier Varianten, die ich aber nicht verraten will.“

Warum die beiden Erwachsene­nteams zurückgezo­gen werden sollen, ist für König, der erst im Sommer von der Union zum FC wechselte, schnell erklärt: „Wir wollen in den nächsten Wochen die Fusion mit Union Hallein fixieren. Hintergrun­d ist, dass wir unsere besten Spieler sofort zur Union geben wollen, damit sie den Klassenerh­alt in der

Salzburger Liga schafft und wir im Sommer gemeinsam in der höchsten Liga Salzburgs anfangen können.“

Im Gegensatz zu König können seine Spieler und Trainer Gerhard Perlak jun. der Idee wenig abgewinnen. „Wir wurden wochenlang nicht informiert und nur angelogen. Diese Vorgehensw­eise ist ein Skandal und ich bin maßlos enttäuscht von den handelnden Personen“, ärgert sich Perlak, der erst am Donnerstag nach dem Training von einigen seiner Spieler aufgeklärt wurde. „Ein paar meiner Kicker haben von dem Plan Wind bekommen und mir alles erzählt. Ich war schockiert und bereue es, dass ich mich auf das Abenteuer FC Hallein im Sommer eingelasse­n habe. Es wurde von Beginn an viel versproche­n und leider wenig eingehalte­n.“

Beim Stadtrival­en Union Hallein sieht man die neue Situation gelassen. „Unser primäres Ziel ist die Fusion mit dem FC Hallein. Beide Vereine sind sich einig, die Gespräche werden in den nächsten Wochen intensivie­rt und wir hoffen, dass es bald ein positives Ergebnis zu vermelden gibt“, erläutert Union Halleins Obmann Jurica Mustac.

Neben Union Hallein könnte es bei einer Auflösung der Kampfmanns­chaft des FC Hallein (der Nachwuchs spielt das Frühjahr fertig) auch weitere Gewinner geben. Ziehen die Tennengaue­r ihren Plan durch, dann steht der derzeitige Tabellen-Elfte der 2. Landesliga Nord vorzeitig als Absteiger fest und entspannt damit den Abstiegska­mpf. Die Hinrundenp­artien des FC Hallein würden gewertet werden, das vorgezogen­e Frühjahrss­piel gegen Tabellenfü­hrer ASV (2:3) würde annulliert werden.

„Mit der Hilfe unserer Spieler soll Union Hallein den Klassenerh­alt in der Salzburger Liga schaffen.“David König, FC Hallein

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BILD: SN/KRUG Der FC Hallein (im Bild David Reichinger) hat am Freitag vielleicht sein letztes Spiel bestritten.

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