Jakob Herrmann nach Sturm furios unterwegs
Bei der Erztrophy holten der Werfenwenger und Michaela Eßl aus Abtenau österreichische Meistertitel.
Doppelter Salzburger Jubel bei der Erztrophy der Skibergsteiger in Mühlbach am Hochkönig: Jakob Herrmann aus Werfenweng und Michaela Eßl aus Abtenau sicherten sich bei dem Klassiker am Sonntag die österreichischen Meistertitel im Individual. Großes leisteten rund um das Arthurhaus am Fuße des Hochkönigs aber nicht nur die Helden auf Ski.
„Don’t Worry, Be Happy“schallte am Sonntag kurz vor dem Start der Erztrophy aus den Boxen, da war für manche das Schlimmste schon vorbei. „In der Nacht hat uns der Sturm alles verblasen“, schilderte Organisator Thomas Wallner. Zelte, Absperrungen, Start- und Zielbögen, alles mussten die Helfer vom Team des SC Mühlbach neu aufbauen. Die Regenwolken verzogen sich, bei strahlendem Sonnenschein gingen die 120 Teilnehmer ins
Rennen über gut zwölf Kilometer und 1538 Höhenmeter.
Das Rennen entwickelte sich rasch zum Fall für zwei. Die Konkurrenz sah Jakob Herrmann und seinen obersteirischen Nationalteamkollegen Armin Höfl bei der Generalprobe für den Weltcup in Berchtesgaden nächstes Wochenende nur von hinten. „Meine Devise war: Spaß haben und sicher runterkommen“, sagte Herrmann. „Als Wolken reingezogen sind, habe ich geschaut, dass ich schnell ins Ziel komme.“
Der 32-Jährige konnte sich sogar einen kleinen Lapsus leisten: „Bei der Tragepassage habe ich mich verschaut, so hat der Armin noch einmal aufholen können.“Der steirische Titelverteidiger ließ den Salzburger aber wieder vorbei: „Danke an den Armin für diese Fairness. So habe ich auf der Abfahrt nicht mehr alles riskieren müssen“, sagte Herrmann. Die Siegerzeit: 1:26:07 Stunden, 1:38 Minuten vor Höfl und 6:30 vor Robert Berger.
Die Schwedin Fanny Borgström lief bei den Frauen in 1:22:13 Stunden (1144 Höhenmeter) ein einsames Rennen. Michaela Eßl verzichtete auf eine kräfteraubende Verfolgungsjagd, die Titelverteidigung war ihr auch mit Platz zwei (+1:33 Min.) sicher: „Ich bin in einem für mich gemütlichen Tempo gestartet und habe erst am letzten Anstieg richtig Gas gegeben.“Ihre schärfste Konkurrentin, die Steirerin Johanna Hiemer (+4:57), ließ durchblicken, dass auch auf Topniveau alltägliche Belastungen mitspielen. Die Mutter eines einjährigen Sohnes erklärte: „Ich bin diese Woche einfach wenig zum Schlafen gekommen …“ÖM-Dritte wurde Stephanie Kröll (Tirol) vor Theresa Kober (Großgmain) und Bernadette Klotz (St. Veit).