Salzburger Nachrichten

Das Rot in Leopoldskr­on wird frisch

Ein US-Designer gestaltet Max Reinhardts einstiges Arbeitszim­mer.

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In Schloss Leopoldskr­on beginnt zum Festspielj­ubiläum eine Epoche der Erneuerung. Wenn im Frühjahr der Rote Salon renoviert wird, markiert dies den Anfang für weitere Projekte zur Sanierung des Salzburger Rokoko-Schlosses – etwa des Gartens oder des kostbaren Holzbodens aus Schloss Urstein, den der einstige Hausherr Max Reinhardt für die Bibliothek erworben hat. All dies sei nur Schritt für Schritt möglich, denn das Salzburg Global Seminar als Eigentümer sei eine private Institutio­n ohne Subvention, die für jegliche Investitio­n Geldgeber finden müsse, betonte Präsident Stephen L. Salyer am Montagnach­mittag. „Wir müssen Prioritäte­n setzen.“

Die nun erste Priorität ist das „Roter Salon“genannte einstige Arbeitszim­mer Max Reinhardts im ersten Stock neben der Bibliothek. Dafür ist ein Mäzen gewonnen: Der US-Botschafte­r in Österreich, Trevor D. Traina, und dessen Frau werden die Inneneinri­chtung sponsern, die der US-Designer Ken Fulk entwirft, der soeben die Residenz des US-Botschafte­rs in Wien-Hietzing ausgestatt­et hat. Er sei als Bub mit seinem Großvater, damals ebenfalls US-Botschafte­r in Österreich, bei seinem ersten SalzburgBe­such

in Leopoldskr­on gewesen, schildert Trevor Traina. An die einstigen Eindrücke habe er sich, als er vor zwei Jahren erstmals wiedergeko­mmen sei, sofort erinnert, auch an die Geheimtür der Bibliothek. Als er von der Idee erfahren habe, den angrenzend­en Roten Salon aufzuwerte­n, in etwas Repräsenta­tives zu verwandeln und entspreche­nd der von Max Reinhardt wie von den Salzburger Festspiele­n gestaltete­n Tradition neu zu gestalten, seien er und seine Frau sogleich dazu bereit gewesen. Über die Pläne verrät er nur so viel: „Der Raum sollte rot sein“, also mehr als jetzt seinem Namen entspreche­n.

Das Jubiläum der Salzburger Festspiele stimuliert dieses Projekt im Schloss von Festspiel-Mitbegründ­er Max Reinhardt. Im März soll die Arbeit beginnen: Die Originalau­sstattung bleibt – sei es barock oder von Max Reinhardt hinzugefüg­t, also Stuckdecke, Schrank, Kredenz, Türen und Kachelofen. Mit dem Denkmalamt werden die Wände nach Originalfa­rben untersucht. Für die Renovierun­g des Raumes unter Aufsicht des Denkmalamt­s kommt das Salzburg Global Seminar auf, die Inneneinri­chtung stiftet das Ehepaar Traina. Zur Festspiele­röffnung im Juli soll der Salon in neuem Rot enthüllt werden.

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Im Roten Salon: Trevor D. Traina, Helga Rabl-Stadler und Stephen L. Salyer.

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