Rekord-Mozartwoche fand königlichen Abschluss
Der positive Eindruck der vergangenen elf Tage bestätigte sich in der Abschlussbilanz: Mit mehr als 30.000 verkauften Karten feierte die Salzburger Mozartwoche einen Besucherrekord – nur das 17-tägige XXL-Festival im Mozartjahr 2006 konnte das toppen.
Auch wirtschaftlich verbuche man die beste Bilanz seit der Gründung der Mozartwoche 1956, gab die Stiftung Mozarteum am Montag bekannt. „Wir konnten das bisherige Rekordjahr 2016 noch deutlich übertreffen“, sagt Geschäftsführer Tobias Debuch. „Die Mozartwoche blüht auf.“Nur die Auslastung des zweiten Festivaljahrgangs unter Rolando Villazóns Leitung blieb mit 91 Prozent zwei Prozentpunkte hinter dem Vorjahr zurück.
Auch das Abschlusskonzert am Sonntagabend füllte den Großen Saal der Stiftung Mozarteum bis auf wenige Plätze. Daniel Harding leitete das Mahler Chamber Orchestra, die Performance bestätigte die enorme Weiterentwicklung seit dem Mozartwochen-Debüt 2005. Einen feingliedrigen, zurückgenommenen Mozart-Klang konnte man in der A-Dur-Symphonie, KV 201, hören – britisches Understatement mit exquisitem Touch.
Royale Exzellenz abseits aller Brexit-Pöbelei verkörpert auch Hardings Landsfrau Louise Alder, deren lyrischer Sopran sich als ideal für Mozart-Rollen erweist. Im März ist sie als Susanna in London zu erleben, in Salzburg erweckte sie zwei stimmliche Verwandte zum Leben: Sowohl Fiordiligis „Come scoglio“als auch Donna Annas „Non mi dir, bell’idol mio“formte die Britin zu kleinen Szenen, von schlanker, markanter Stimmführung und darstellerischer Finesse getragen.
Dass Harding eine packend musizierte „Prager Symphonie“, KV 504, folgen ließ, erschien als „Figaro“Klammer zu den Da-Ponte-Nachbarn dramaturgisch sinnfällig. Auch der Bläser-Schwerpunkt des Festivals wurde im Klarinettenkonzert KV 626 noch einmal aufgenommen, Andreas Ottensamer paarte äußerliche Lässigkeit mit hauchzarter Piano-Sinnlichkeit.