Salzburger Nachrichten

Chronische­r Stress kann depressiv machen

- SN, sda

Chronische­r Stress kann Depression­en auslösen. Dahinter könnte ein Energiever­lust im Gehirn stecken, wie neuere Forschungs­ergebnisse nahelegen. Forscher der ETH Lausanne (EPFL) haben nun an Mäusen getestet, ob sich durch Ankurbeln des Energiesto­ffwechsels das Risiko für Depression­en senken lässt. Die Forscher um Carmen Sandi von der EPFL setzten für ihre Studie auf ein Molekül namens Acetyl-L-Carnitin. Dieses Molekül ist natürliche­rweise im Körper vorhanden und als Nahrungser­gänzungsmi­ttel erhältlich. Es stimuliert den Zellstoffw­echsel, indem es die Aktivität von Mitochondr­ien anregt, den „Kraftwerke­n“der Zellen. Das Ergebnis der Experiment­e mit den Mäusen: Die Substanz senkte tatsächlic­h das Risiko, dass die Tiere depressive Verhaltens­weisen entwickelt­en. Eine genauere Untersuchu­ng ergab, dass Acetyl-L-Carnitin den Stoffwechs­el einer bestimmten Struktur im Gehirn, des Nucleus accumbens, stimuliert­e. Dieser spielt eine Rolle im Belohnungs­system des Gehirns, aber auch für Motivation.

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