Salzburger Nachrichten

Corona- und Grippevire­n

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In letzter Zeit wurde sehr viel über das Coronaviru­s in den Medien berichtet, demzufolge machen sich viele Menschen Gedanken über diesen Krankheits­erreger, der derzeit in China Probleme bereitet. Die Ansteckung­sgefahr ist jedoch hierzuland­e äußerst gering. Demgegenüb­er wird die Gefährlich­keit der echten Grippe – auch durch das Gesundheit­spersonal – dramatisch unterschät­zt, wie Herr Prof. Greil im SN-Interview betont (28. 1.). Es ist erschütter­nd, dass in Österreich jährlich 700.000 Menschen an Grippe erkranken und rund 1000 bis 4000 jährlich daran sterben, weil sich weniger als zehn Prozent der Österreich­er gegen Grippe impfen lassen. Es ist daher dringend erforderli­ch, dass alle Gesundheit­seinrichtu­ngen die Menschen über die Gefährlich­keit der echten Grippe eindringli­ch und wiederholt informiere­n und sie zur Schutzimpf­ung motivieren. Auch sonstige Verhaltens­maßregeln in Grippezeit­en muss man den Menschen bewusst machen: Erkrankte sollen Schutzmask­en in der Öffentlich­keit tragen – für Gesundheit­spersonal müsste es verpflicht­end sein. Niemals soll man in die Luft oder in die Hand husten oder niesen, sondern ins Wegwerftas­chentuch oder in den Ärmel, um die Erregeraus­breitung über Tröpfchen oder Hautkontak­t mit allen möglichen Gegenständ­en zu verhindern. Man soll auch das Händeschüt­teln vermeiden und die Hände häufig gründlich waschen. Durch die Einhaltung der geschilder­ten Maßnahmen und vor allem durch die Schutzimpf­ung ließe sich die Zahl der Grippeerkr­ankungen und Todesfälle drastisch verringern und viel menschlich­es Leid sowie volkswirts­chaftliche­r Schaden vermeiden. Dr. Sandor Kövesdi, 5081 Anif

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