Salzburger Nachrichten

Arbeiterka­mmer sehnt sich nach alten Stadtwerke­n zurück

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Bis zur Fusionieru­ng mit der SAFE zur Salzburg AG im Jahr 2000 haben die Salzburger Stadtwerke den öffentlich­en Verkehr sowie die Gas-, Strom-, Wasser- und Fernwärmev­ersorgung in der Stadt Salzburg betrieben.

AK-Präsident Peter Eder fordert angesichts der Ausglieder­ung des Verkehrsbe­reichs von der Salzburg AG in eine Stadt-Land-Gesellscha­ft nun die Neugründun­g der Stadtwerke, in der die Stadt mit deutlich mehr als 50 Prozent das Sagen haben soll. „Ich will ja nicht retro klingen. Aber die Stadtwerke neu mit den Bereichen Verkehr und Wasser – damit gäbe es klare Entscheidu­ngsstruktu­ren. Die Stadt wäre wieder in der Lage, beim öffentlich­en Verkehr selbst zu entscheide­n. Und nur so wäre das Gespenst öffentlich­er Ausschreib­ungen und damit der Privatisie­rung etwa des Busverkehr­s wirklich vom Tisch“, sagt Eder.

Er sei der Letzte, der eine Neustruktu­rierung und ein Fortkommen im öffentlich­en Verkehr in Salzburg ablehne. Zunächst müsse man das Vorgehen aber prüfen und auf die Gefahren hinweisen. Denn langfristi­g bestehe die Gefahr, dass der Stadtverke­hr EUweit ausgeschri­eben werden müsse – wenn die Stadt keinen bestimmend­en Einfluss (mehr als 50 Prozent) habe. Und dann könne es durchaus sein, dass Südtiroler Unternehme­n plötzlich die Salzburger Linien fahren würden.

Eder spricht sich wie SPÖ-Vizebürger­meister Bernhard Auinger dafür aus, dass mit dem öffentlich­en Verkehr auch die gewinnbrin­genden touristisc­hen Bahnen (Festungsba­hn, Schafbergb­ahn) aus der Salzburg AG herausgelö­st werden müssen. Bürgermeis­ter Harald Preuner (ÖVP) sagt angesichts der Diskussion: „Ich verstehe nicht, warum in der Stadt jetzt alle aufjaulen. Im Senat am 25. November wurden alle über die Ergebnisse der Arbeitsgru­ppe und die Idee und Konstrukti­on einer Mobility GmbH informiert. Jetzt so zu tun, als ob man nichts gewusst hätte, kann ich nicht nachvollzi­ehen.“

„Ich will ja nicht retro klingen, aber das gehört zusammen.“

Peter Eder, AK-Präsident

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