Claus Peymann inszeniert in der Josefstadt
Claus Peymann macht Thomas Bernhard. In Wien. Er tut es aber nicht im Burgtheater, wo er es so oft getan hat. Im Theater in der Josefstadt wird er sein Debüt geben. Er inszeniert „Der deutsche Mittagstisch“. Die Premiere ist für 4. Juni 2020 angesetzt – drei Tage vor Peymanns 83. Geburtstag. Ab April werde geprobt, teilte das Theater am Dienstag mit.
Ursprünglich wollte Peymann Bernhards „Ein Fest für Boris“inszenieren, das er vor fünfzig Jahren im Hamburger Schauspielhaus uraufgeführt hat. „Aus gegebenem politischem Anlass“habe er sich anders entschieden. Bis heute habe „Der deutsche Mittagstisch“nicht an Dringlichkeit und erschreckend politischer Aktualität verloren. Bei den sieben Dramoletten handle es sich um ein „kleines, hellsichtiges Meisterstück, dessen tragische Aktualität alarmiert“, so Peymann in der Aussendung. Bernhard zeige „die Ursachen des Hasses auf die Fremden, die ,Saupresse‘, auf alle, die da anders sind, sich wehren oder von einer anderen, besseren Welt träumen“.