Neuer Bischof will Zölibat auf freiwilliger Basis
Kärnten: Marketz gegen Abschaffung, aber für mehr Gespräche dazu.
Der neue Kärntner Bischof Josef Marketz spricht sich für eine Freistellung des Zölibats aus. Es gehe ihm nicht um die Abschaffung der Ehelosigkeit der Priester, stellte Marketz in der ORF-Sendung „Kärnten heute“klar. Er wolle aber über eine Freistellung diskutieren. „Es sind so viele Priester in Kärnten, die den Zölibat als Lebensperspektive haben, auch ich. Es haben mich viele angesprochen und gefragt: Dürfen wir das nicht mehr? Ich denke, der Zölibat bringt auch Probleme mit sich, es würde mehr Priesterberufungen und weniger Einsamkeit unter Priestern geben. Auch alte Priester würden es leichter haben.“Er wünsche sich hier eine Lockerung und Gespräche, sagte der neue Oberhirte der Kärntner Diözese, der am Sonntag in Klagenfurt zum Bischof geweiht worden war. Zur Aufarbeitung der Ära seines Vorgängers Alois Schwarz sagte Marketz, die Ergebnisse seien abzuwarten. Aus dem Bericht, der dem Vatikan vorliege, habe er aber bereits seine Schlüsse gezogen: „Es darf so etwas in dieser Form nicht passieren. Ich kann alle nur einladen, auch die Mitarbeiter, wenn sie bemerken, dass ich willkürlich mit Dingen umgehe, dass sie mich in die Schranken weisen.“Er werde sich gesellschaftspolitisch zu Wort melden, sagte der Bischof. Er schlägt zum Beispiel vor, dem Mangel beim Pflegepersonal durch Ausbildung von Einwanderern zu begegnen.