Raus aus der Salzburg AG – und was jetzt?
Es gibt kaum einen Verkehrsexperten, nicht einmal einen (oppositionellen) Politiker, der in der Sache widerspricht. Der Plan der ÖVP, die Öffis (Obus, Lokalbahn, Pinzgaubahn) aus der Salzburg AG herauszulösen und in einer eigenen Stadt-Land-Gesellschaft zu bündeln, wird inhaltlich von allen Seiten begrüßt. Was kein Wunder ist, wenn man sich vor Augen hält, dass in Sachen Öffis dringender Handlungsbedarf besteht und immer offensichtlicher wird, dass die aktuellen Strukturen für die Zukunft nicht mehr taugen. Und weiterwursteln wie bisher kann keine Option sein, will man den Menschen irgendwann wirklich taugliche Öffi-Alternativen zum Auto bieten.
Selbst die Betriebsräte der Hauptbetroffenen zeigen für die Pläne Verständnis und sind gesprächsbereit. 650 Mitarbeiter sollen aus der Salzburg AG herausgelöst und in eine neue Mobilitäts GmbH von Stadt und Land überstellt werden. Dass es die Betriebsräte als Affront empfinden, wenn sie vorab nicht informiert werden, ist verständlich. Diesen Plan bei einer Parteiveranstaltung quasi nebenbei zu verkünden, war alles andere als taktvoll.
Dieses Manko sollte Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) rasch ausmerzen. Es gibt zahllose offene Fragen, es lauern Hürden im Verkaufsprozess. Alle Betroffenen einzubinden, muss jetzt Priorität haben. Was auch für die politischen Parteien gilt. Es wäre wichtig, eine derart weitreichende Entscheidung auch parteipolitisch weitgehend außer Streit zu stellen. Hermann Fröschl