Die Tornado-Erfolgsgeschichte begann vor 40 Jahren
Österreichs erfolgreichste Segler, die Doppelolympiasieger im Tornado, Roman Hagara und Hans-Peter Steinacher vom YC Zell am See, haben in der Geschichte des schnellen Katamarans die bedeutendsten Kapitel geschrieben. Die unlängst in Neuseeland ausgetragenen Weltmeisterschaften in dieser seit 2008 nicht mehr olympischen Bootsklasse sind Anlass für einen Rückblick. Vor genau 40 Jahren haben – ebenfalls in Neuseeland – zwei andere Salzburger Segler die heimische Erfolgsgeschichte gestartet. Hans Prack und Gottlieb Peer, damals Mitglieder im SC Schwarzindien Mondsee, gewannen Anfang Februar 1980 vor Manly hinter den Sowjetrussen Potapow/Sybin die Silbermedaille und erbrachten damit das erste von zwei Limits für die Olympischen Spiele ein halbes Jahr später in Moskau. Die vorolympische Regatta im Revier von Tallinn hatte Steuermann Prack aber die Augen geöffnet, wie er heute sagt: „Das hat uns nicht zugesagt, abgesehen davon, dass wir uns als Amateure keine fünf Wochen Urlaub leisten konnten.“Österreich war in Tallinn durch Hubert Porkert/Hermann Kupfner aus Zell am See vertreten, die auf Platz sieben landeten.
Zurück zur WM 1980. Es war ein kostspieliges Unternehmen für Prack und Leeb. Obwohl man die günstigsten Tickets ausfindig machte, kostete die alles in allem 60-stündige Reise pro Kopf rund 20.000 Schilling, dazu kam der Aufenthalt, die
Kosten für den mehrwöchigen Bootstransport in der Höhe von 13.000 Schilling und die wegen des langen Transports notwendige Verwendung eines zweiten Schiffs. Die Hälfte aller Ausgaben gab es erst lang nach der WM vom Verband zurück. Stichwort Verband: Der hatte (natürlich) keinen Trainer für die WM abgestellt. Prack: „Wir waren die letzten Amateure.“Die Russen hatten zuvor zwei Monate auf der Krim trainiert und flogen erster Klasse.
Die beiden Österreicher mussten es billiger geben, wurden dennoch mit ihrem handgemachten Wallner-Tornado Vizeweltmeister.
Hans Prack war zuvor vier Jahre mit seinem Bruder Bernhard (heute Ehrenpräsident des Mondseer Klubs) gesegelt, Vize-Europameister 1977 und drei Mal Gewinner der großen Regatta in Torbole geworden. Danach holte er sich den bei Hubert Raudaschl in St. Wolfgang tätigen Gottlieb Peer als Vorschoter ins Boot, „da hatten wir den optimalen Zugriff aufs Material.“Sie gewannen auf Anhieb die Kieler Woche. Nach der Krönung mit Silber 1980 fuhren sie noch drei Jahre zusammen.