Salzburger Nachrichten

ÖSV verordnet sich Verhaltens­regeln

- WIEN. SN, APA

Der Österreich­ische Skiverband (ÖSV) setzt angesichts von Vorwürfen über Machtmissb­rauch und sexuelle Gewalt künftig stärker auf Prävention. Dazu verpasste man sich einen Ethikcode und konkrete Handlungss­chritte, wenn es zu Verdachtsf­ällen kommt. Die am Mittwoch in Wien präsentier­te Initiative Optimal Sports soll zum gesellscha­ftlichen Leuchtturm­projekt werden.

„Ich glaube, wir haben eine größere Verantwort­ung“, erklärte ÖSVPräside­nt Peter Schröcksna­del, dass man nicht nur hinter geschlosse­nen Türen kehren dürfe, sondern mehr tun könne und wolle, ja müsse. Denn gemessen an der Zahl der Personen, die direkt mit dem Spitzenspo­rt in Verbindung stünden, gebe es keinen größeren Sportverba­nd in Österreich als den ÖSV, meinte der Tiroler Langzeitfu­nktionär.

Entwickelt wurde das Konzept Optimal Sports von der Ärztin, Psychother­apeutin und Mediatorin

Martina Leibovici-Mühlberger. Im Hintergrun­d steht die Förderung von drei Zielen: Stärkung der Persönlich­keit, Gesundheit­sbewusstse­in und Ressourcen­bewusstsei­n, sprich Augenmerk auf einen „verantwort­ungsbewuss­ten Umgang mit Natur und Umwelt“. So steht es wortwörtli­ch auch im neuen Ethikcode, den der Verband am 1. Dezember 2019 beschloss.

Genauer gesagt gibt es zwei verschiede­ne Kodizes – einen für Aktive und einen für alle im Umfeld Tätigen, also Trainer, Betreuer, medizinisc­hes Personal und andere Mitarbeite­r. Leibovici-Mühlberger erarbeitet­e zudem einen „Notfallpla­n“, wie es Schröcksna­del nannte. Soll heißen: Wenn in Zukunft der Verdacht eines Übergriffs, von Stalking oder Mobbing aufkommt, gibt es eine klare Kette von Schritten und Maßnahmen, wie vorzugehen ist.

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