Beinharter Kampf auf eisglatten Straßen
Es gibt ihn ja doch noch, den Winter. Am Mittwoch gab er ein kleines, dafür ziemlich unfreundliches Lebenszeichen von sich. Leider brachte er nicht nur ein paar Schneeflocken, sondern auch die eine oder andere unfreundliche Seite so mancher Verkehrsteilnehmer zutage.
Als ein Graupelschauer frühmorgens Salzburgs Straßen in eine Eislaufbahn verwandelt, geht schnell nichts mehr. Obusse tun sich mit kleinsten Steigungen schwer, auf den Bundesstraßen ist Schritttempo angesagt. Autos rutschen in den Straßengraben oder kommen nicht mehr vorwärts. Also Ausnahmesituation im Land und in der Stadt. Die meisten Unfälle gehen Gott sei Dank glimpflich aus. Und man selbst ist auch froh, als man halbwegs trockenen Fußes irgendwann sein Ziel erreicht hat. Aber auch ernüchtert. Was man an so einem Tag zu sehen bekommt, lässt die Frage aufkommen, was in den Köpfen mancher Autofahrer vor sich geht. Es wird gedrängelt und gehupt, um auch bei diesen gefährlichen Straßenverhältnissen drei Autolängen früher anzukommen. Platz machen für die Streufahrzeuge? Fehlanzeige. Das Auto stehen lassen und mit Bahn oder Bus in die Arbeit? Ich doch nicht. Ein wenig Contenance bewahren, wenn der Obus vor einem nicht mehr vom Fleck kommt? Weit gefehlt. Menschen und Autos, das ist eine seltsame Kombination. An diesem Wintertag war sie geprägt von einer geballten Ladung Egoismus und nicht einem Funken Rücksicht.