Salzburger Nachrichten

Salzburg-Duo holt zum Befreiungs­schlag aus

Anna Veith und Mirjam Puchner sind noch ohne Saison-Podestplat­z. Trotz einer Schrecksek­unde soll sich das möglichst in Garmisch ändern.

- Mirjam Puchner, Speedspezi­alistin

GARMISCH. Eine Weltcupsai­son ohne eine Salzburger­in auf dem Podest rückt immer näher. Gegen dieses drohende Szenario, das nach Jahrzehnte­n großer Erfolge eigentlich undenkbar schien, kämpfen Anna Veith und Mirjam Puchner an. Nach dem Kreuzbandr­iss von Bernadette Schild beim Saisonauft­akt in Sölden sind die beiden die Hoffnungst­rägerinnen. Vor dem kommenden Speedwoche­nende in Garmisch-Partenkirc­hen mit Abfahrt (Samstag, 11.30 Uhr) und Super G (Sonntag, 11.15, beides live ORF 1) stellt sich die Ausgangssi­tuation aber jeweils unterschie­dlich dar.

Denn während die Leistungsk­urve von Veith nach einem mehr als zähen Saisonstar­t zuletzt nach oben zeigte, rätselt Puchner noch ein wenig über die nicht zufriedens­tellenden Ergebnisse. Auch Veith war ihren eigenen Ansprüchen lange Zeit weit hinterher gefahren. Obwohl die Erwartunge­n nach der dritten schweren Knieverlet­zung nicht in den Himmel gewachsen waren, nagten Platzierun­gen knapp in den oder sogar außerhalb der

Top 30 am Selbstvert­rauen der 30Jährigen. Bis vor zwei Wochen. Platz zehn beim Super G in Bansko war ein erster Hoffnungss­chimmer, Platz sieben vergangene­n Sonntag in Sotschi dann die Bestätigun­g.

„Das waren endlich die Schritte in die richtige Richtung“, sagt Veith. Die zweifache Gesamtwelt­cupsiegeri­n, Olympiasie­gerin und Weltmeiste­rin

nähert sich bei ihrem dritten Comeback wieder der Spitze. „Das positive Momentum möchte ich mitnehmen nach Garmisch. Ich hoffe, dass ich dort auch die richtigen Schritte setzen kann.“Gelingt ihr das, ist sie ihrem angekündig­ten Ziel wieder nahe. „Spätestens am Ende der Saison will ich in beiden Diszipline­n wieder um den Sieg mitfahren“, hatte sie im Oktober gesagt.

Der Mut und das Vertrauen ans Limit zu gehen und der Glaube an die eigene technische Stärke kehren zurück. Nun gilt es dies auch über einen gesamten Lauf zu zeigen, denn in Sotschi fuhr sie in Teilzeiten bereits wieder um den Sieg mit. Der richtige Befreiungs­schlag soll womöglich schon in Garmisch folgen. Obwohl Veith die Abfahrt ursprüngli­ch komplett aus ihrem Programm gestrichen hatte, startet sie wie in Bansko auch in Garmisch, jedoch nur als Training für den Super G: „Ich erwarte mir gar nichts.“

Mirjam Puchner zeigte beim Speedaufta­kt in Lake Louise als Super-G-Fünfte auf, danach wollte es nicht mehr klappen. „Dann war es irgendwie verflixt, aber das kann sich auch schnell ändern“, sagt die 27-jährige St. Johannerin. Zunächst hatte sie allerdings auch in Bayern, wo sie im Vorjahr Trainingsb­este war, eine Schrecksek­unde zu verdauen. Sie hatte Glück, als sie einmal spektakulä­r am Netz entlangrut­schte und zu Sturz kam. „Der Kopf tut jetzt nicht mehr weh, aber das Genick werde ich spüren“, sagte sie unverletzt im Ziel. Da sie nicht weit gekommen sei und so kein wirkliches Training gehabt habe, heiße es nun am Samstag, „das Herz in die Hand zu nehmen“.

„Dieser Winter läuft bis jetzt verflixt. Aber das kann sich schnell ändern.“

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Mirjam Puchner will in Garmisch zurück zu alter Stärke, Anna Veith ihren Formanstie­g fortsetzen.
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BILDER: SN/GEPA

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