Salzburger Nachrichten

„Ein Spiel verloren, nicht die Meistersch­aft“

Die ÖSV-Techniker fahren ohne Revanche-Gelüste zu den zwei Rennen nach Chamonix.

- SN, APA

Nach dem schlechtes­ten Riesentorl­auf-Auftritt der Weltcupges­chichte haben Österreich­s Skiherren in Chamonix die Chance zur Wiedergutm­achung. Platz 28 von Manuel Feller in GarmischPa­rtenkirche­n hatte hängende Köpfe und mediales Donnerwett­er zur Folge gehabt. Allzu große Revanche-Gelüste hegt man im ÖSV vor dem Technikwoc­henende mit Slalom und Parallel-Riesentorl­auf aber nicht.

Andreas Puelacher moderiert die durchwachs­ene Saison weiter mit stoischer Ruhe. Kitzbühel war gut, Schladming unglücklic­h und Garmisch eben schlecht. Der Ressortlei­ter des Herren-Teams nahm vor den Aufgaben im Osten Frankreich­s Anleihe am Fußball. „Wenn du im Fußball einmal eine drüber kriegst, kriegst du eine drüber. Dann hast du ein Spiel verloren, aber nicht die Meistersch­aft.“Ergänzung: „Wegen einem solchen Rennen werden wir uns nicht rausbringe­n lassen.“

Zwar will der Tiroler mit einem derartigen Nackenschl­ag nicht gerechnet haben. „Aber wir wussten, dass es auch Rennen geben wird, die nicht so gut laufen werden.“Und weil Skifahrer wie Fußballer in öffentlich­en Aussagen nur „von Spiel zu Spiel“denken, war Garmisch Freitag früh längst abgehakt. Und statt – wie zuletzt üblich – ein Tandem aus Abfahrt und Kombinatio­n, steht in Chamonix erstmals seit 15 Jahren wieder ein Slalom auf dem Programm.

Für den großen Wurf, sprich den Sieg, reichte es vor dem neunten Saisonbewe­rb aber nicht. Am knappsten dran war Marco Schwarz als Zweiter in Kitzbühel und natürlich zuletzt in Schladming, als der Kärntner als Halbzeitfü­hrender nach wenigen Toren ausschied. Auf Schwarz kommt am Ort der ersten Olympische­n Winterspie­le (1924) eine besondere mentale Herausford­erung zu, die Puelacher aber wenig beunruhigt. „Der weiß, was er kann. Er fährt ja eine Topsaison.“

Dass Schwarz’ Ausrutsche­r ausgerechn­et im größten Slalomrenn­en des Winters passierte, soll laut Puelacher die kommende Aufgabe nicht zusätzlich erschweren. „Das sind alle Profis. Pinturault fädelt in Wengen ein und gewinnt in Garmisch.“

Während Michael Matt nicht aus dem Grübeln herauskomm­t und Manuel Feller aus wenig Training wieder möglichst viele Punkte machen will, drängt sich im Slalom eine zweite Garde auf. Mit Adrian Pertl (23) und Fabio Gstrein (22) klopfen zwei Junge an der Weltelite an, sie haben jeweils eine Top-TenPlatzie­rung vorzuweise­n.

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BILD: SN/APA Marco Schwarz ist der im Slalom. ÖSV-Hoffnungst­räger

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