Ein Patent auf HC Strache
In der Legende von der heiligen Greta wurde ein neues Kapitel aufgeschlagen: Die große kleine Schwedin möchten sich den Klimaschutz patentieren lassen. Konkret sollen die Slogans „Fridays for Future“und „Schulstreik für das Klima“als geschützte Marken eingetragen werden. Wer künftig die Welt retten will, müsste dafür also Lizenzgebühren an die Greta-Stiftung zahlen.
Leider kommt diese patente Idee zu spät, denn längst ist der Klimaschutz zum Allgemeingut geworden. Ob Politiker, Schauspieler, Schriftsteller oder Promi-Winzer: Jeder, der auf die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit erpicht ist, ist nicht mehr als glühender Europäer unterwegs, wie noch unlängst, sondern als Klimaschützer.
Dennoch: Was für eine großartige Innovation, sich politische Ideen patentieren zu lassen! Dass man da nicht schon früher draufgekommen ist. Man stelle sich vor, der selige Kaiser Karl, unter dessen Regentschaft in Österreich das weltweit erste Sozialministerium eingerichtet wurde, hätte sich die Idee der Sozialpolitik patentieren lassen. Die Habsburger wären heute reicher als Apple, Google und Amazon zusammen!
Oder man male sich aus, die SPÖ hätte ihre Idee der jederzeitigen, abschlagsfreien Frühpension zum Patent angemeldet. Sie könnte heute von den Lizenzgebühren, die ihr Sebastian Kurz zu zahlen hätte, sorgenfrei leben.
Apropos Sebastian Kurz: Der Patentrechtsstreit zwischen ihm und Herbert Kickl, wer als Erster „Schließen der Balkanroute“gesagt hat, wäre ein Jahrhundertprozess geworden. Generationen von Patentanwälten wären reich geworden. Aber leider, es ist zu spät.
Hoffentlich lassen sich Sebastian Kurz und sein Vizekanzler Werner Kogler jetzt wenigstens ihr Modell der Machwas-du-willst-ich-mach-ja-auch-wasich-will-Koalition patentieren.
Das Zu-Geld-Machen von Politik muss aber auch seine Grenzen haben. Denn es hätte verheerende Folgen, würde das Legionärs- und Ablöse-Unwesen des internationalen Fußballs auf die Politik umgelegt. So schnell könnten wir gar nicht schauen, würden uns die Deutschen unseren Bundeskanzler abwerben. Die Ablösesumme, die wir für ihn kassieren könnten, wäre zwar sicher achtstellig, aber dann? Ein Leben ohne Basti? Das wäre genauso, wie Loriot ein Leben ohne Mops definierte: Möglich, aber sinnlos! Und was hilft da dann schon der schnöde Mammon?
Anders gelagert sind die Dinge bei der SPÖ. Die bedauernswerte Partei steckt tief in Schulden, könnte sich aber durch den lukrativen Auslandstransfer eines ihrer Spitzenspieler von Grund auf sanieren. Nein, gedacht ist eher nicht an Pamela Rendi-Wagner (die Ablösesummen im Frauenfußball sind leider noch nicht so hoch). Anbieten würde sich vielmehr Hans Peter Doskozil.
Nach seinem Kantersieg bei der burgenländischen Landtagswahl ist sein Marktwert in ungeahnte Höhen gestiegen. Man könnte sich vorstellen, dass die deutsche SPD nennenswerte Summen für ihn auf den Tisch blättern würde. Und erst der FC Labour in der englischen Premier League!
Gesunken ist zuletzt der Marktwert von Heinz-Christian Strache. Früher, da stand er als Krokodil-Darsteller hoch im Kurs. Viele Landeshauptleute, die um ihre Wiederwahl bangten, hätten ihn liebend gern für die Partie „Wir oder das blaue Chaos“abgeworben, die sich für die Wiener SPÖ immer so ungemein gelohnt hat. Aber die Wiener, wo Strache fix als Krokodil engagiert war, erteilten ihm nie die Transfer-Freigabe.
Und jetzt fürchtet sich irgendwie niemand mehr vor Strache. Schuld ist sein Kurz-Gastspiel beim FC Ibiza. Nun ist er beim unterklassigen Verein DAÖ untergekommen. Die FPÖ hätte ihn sich patentieren lassen sollen.