Logik ist super
Zu den netteren Zügen unserer Strafverfolger zählt die Toleranz. Genau gesagt: die Messtoleranz bei Geschwindigkeitsübertretungen.
Also: Wer nur a bissl schneller fährt als erlaubt, für den werd’ ma kan Richter brauchen.
Da wird lieber ein Auge zugedrückt, solange es halt nicht gar zu schnell ist. Bis 100 km/h darf man um 5 km/h zu flott sein, falls der Gesetzeshüter durch das Radar blickt.
Schießt er mit einem Laser, sind es nur 3 km/h.
Ab 100 km/h sind es durchgehend fünf Prozent.
Nun aber wird an eine Vereinheitlichung gedacht und überhaupt sollen die Zügel strenger werden, weil höheres Tempo immer auch höhere CO2Emissionen bedeutet.
Das ist bedauerlicherweise ein physikalisches Gesetz und daher unumstößlich, außer jemand fährt andauernd im ersten Gang 50 km/h, weil dann verbrennt er im zweiten oder dritten Gang selbst dann weniger Sprit, wenn er 60 fährt. Aber da gibt es noch ein Argument, auf das ÖAMTC-Jurist Nikolaus Authried hinwies: Strengere Überwachungen von Tempolimits seien schlecht, weil dann Lenker oder Lenkerin dauernd auf den Tacho blickten statt auf die Straße. Genau.
Im Sinn der Verkehrssicherheit sollten auch Radarboxen und erst recht mobile Streifen bitte, danke verschwinden, weil nichts ist gefährlicher als andauernde Ausschau nach versteckten Fallen.
Überhaupt wäre die Sinnhaftigkeit von Tempolimits zu hinterfragen, denn wer stets nach Verbotszeichen lugt, statt auf den Verkehr zu achten, gefährdet denselben.
Das wissen wir ja seit Tempo 80 auf der Salzburger Stadtautobahn, dem bekanntlich einzigen Autobahnabschnitt des Universums, auf dem geringere Geschwindigkeit zu mehr Unfällen führt. Rasen macht sicher. Und hilft wahrscheinlich dem Klima.