Vom Manager zum Philosophen
Nach Jahrzehnten als Betriebswirt fand Wolfgang Pullmann ein neues Glück.
SALZBURG-STADT. Sein Sternzeichen sei Zwilling und der bleibe ja nie gerne an einem Platz, sagt Wolfgang Pullmann. Im Fall des Salzburger Autors sind es nicht so sehr die Orte, die er oft gewechselt hat, sondern die Schaffensgebiete. Da hat der bald 80-Jährige eine bunte Palette vorzuweisen. Pullmann, Sohn einer Wiener Offiziersfamilie, entscheidet sich erst für einen wirtschaftlichen Beruf, arbeitet jahrzehntelang in internationalen Unternehmen. Dann, mit 50, kam ihm die Sinnfrage und er schrieb sich für ein Philosophiestudium ein. Sechs Jahre später schloss er es mit dem Doktorat ab. „Ich hatte Fragen, auf die ich hoffte, mithilfe der Philosophie Antworten zu bekommen.“Zudem studierte er Psychologie und Religionswissenschaften und betreibt heute eine Praxis für angewandte Philosophie. „Zu mir kommen Menschen, die sich Fragen stellen. Die Philosophie kann da weiterhelfen, auch wenn es nicht immer Antworten gibt.“
Einen Großteil seines Pensionistenlebens widmet Pullmann dem Schreiben. Auch da ist die Bandbreite groß. Erschienen sind das Kinderbuch „Rico spricht mit den Tieren“, Novellen und zuletzt der Gedichtband „Gehen – Horchen – Sehen“, in dem er seine Gedanken zu seiner jetzigen Heimatstadt Salzburg ausdrückt. Pullmann ist ein rastloser Geist. „Ich bin ständig in Bewegung, mache Sport, um fit zu bleiben.“Nach einer Herz-OP sei ihm seine Endlichkeit bewusst geworden, die Zeit im Krankenhaus eine große Herausforderung gewesen. Die brachte er in „Anschauungen einer Herzklinik“zu Papier.