Künstlerinnen holen in den Museen auf
FRANKFURT. Die Frauen sind aus Männerfantasien ausgebrochen. Während surrealistische Künstler die Frauen als Femme fatale, Göttin, Teuflin, Puppe, Kindfrau oder Traumwesen malten, erwiderten dies Künstlerinnen mit anderen Bildern. Diesem Phänomen spürt die Schirn Kunsthalle (in Kooperation mit dem Louisiana Museum of Modern Art) in der Ausstellung „Fantastische Frauen – Surreale Welten von Meret Oppenheim bis Frida Kahlo“nach. So folgt auch die Schirn dem Trend, der bisher vernachlässigten Kunst von Frauen angemessenen Stellenwert zu geben. Kuratorin Ingrid Pfeiffer hat 260 Exponate besorgt: Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen, Fotografien und Filme von 34 Künstlerinnen aus elf Ländern.
Die Ausstellung beleuchte erstmals den Beitrag von Frauen zum Surrealismus und „zeigt, dass die Beteiligung der Künstlerinnen an der internationalen Bewegung wesentlich umfassender war als (...) bislang dargestellt“, heißt es in der Pressemitteilung.
Was machen Frauen in der surrealistischen Malerei anders als Männer? Die Perspektive werde umgekehrt: „Durch die Befragung des eigenen Spiegelbilds oder das Einnehmen verschiedener Rollen sind sie auf der Suche nach einem neuen weiblichen und künstlerischen Identitätsmodell.“Neben Louise Bourgeois, Claude Cahun, Frida Kahlo, Meret Oppenheim und Dorothea Tanning sind viele bisher kaum Bekannte kennenzulernen, wie Alice Rahon oder Kay Sage.
Ausstellung: „Fantastische Frauen“, Schirn Kunsthalle. Frankfurt, bis 24. 5.