Der beste Florist Österreichs
Johannes Struber von der Gärtnerei Schwaighofer in Saalfelden vertritt Österreich im Juni bei der Floristen-EM in Polen.
Johannes Struber aus Saalfelden vertritt Österreich bei der EM in Polen.
Der Valentinstag ist für die Salzburger Gärtner der erste wichtige Umsatzbringer im Jahr, nachdem man wochenlang nur Geld in den Glashäusern verheizt und viel Arbeit in die Aufzucht der Stecklinge investiert hat. Aus den Pflanzen werden von den Floristen seit Tagen Gestecke und Sträuße angefertigt.
Ein Meister in diesem Handwerk ist Johannes Struber von der Gärtnerei Schwaighofer in Saalfelden. Die Lehrlinge aus der Gärtnerei und dem Blumenhaus Schwaighofer haben bei Bewerben unzählige Preise gewonnen. Und Struber bereitet sie auf die Bewerbe vor. „Wenn sie es wollen“, sagt er. „Derzeit stelle ich gerade mit zwei Lehrlingen, die im März beim Landeslehrlingswettbewerb mitmachen, ein Konzept zusammen. Seit Jänner ist fast kein Tag vergangen, wo wir nicht darüber sprechen.“Die Lehrlinge erhalten hier die Unterstützung und die Zeit, um sich gut vorzubereiten. Schließlich ist ein Sieg nicht nur ein Erfolg für die jungen Floristen, sondern auch ein Renommee für den Betrieb.
Selbst hat der 27-Jährige erst ein Mal bei einem Wettbewerb mitgemacht. Das war im Oktober beim Alpen Adria Cup im Rahmen der Herbstmesse Graz, der sozusagen die österreichische Meisterschaft ist. Struber wurde dort nicht nur österreichischer Meister, sondern setzte sich auch gegen die besten Floristen aus rund zehn europäischen Ländern durch. Im Juni vertritt er Österreich bei der Europameisterschaft im polnischen Kattowitz.
Struber bereitet sich auf diesen Bewerb schon vor. „Ich weiß ungefähr, was ich mache“, sagt er. Bei den Bewerben muss man in der Regel fünf bis sechs Stücke anfertigen. Darunter können zum Beispiel ein Brautschmuck, eine Tischdekoration, eine Pflanzung und eine Themenarbeit sein. „Auf die Themenarbeit bereite ich mich ein halbes Jahr vor“, sagt Struber. „Man beginnt, wenn die Ausschreibung draußen ist, und probiert.“Zum Abschluss des Bewerbs gebe es noch eine Überraschungsarbeit. „Da erhältst du eine Kiste mit Material und musst in 30 Minuten etwas daraus machen.“Bewertet werde von internationalen Meistern nach Gefühl und mit einem mehrseitigen Kriterienkatalog.
Männliche Floristen sind die Ausnahme. „Außer bei den Wettbewerben“, sagt Struber. Ihm selbst wurde der Beruf in die Wiege gelegt. Er ist der Enkel des Betriebsgründers. „Ich habe schon als Kind mitgearbeitet und später die Gartenbauschule Langenlois besucht.“Dann schaute er sich mehrere Jahre in anderen Betrieben um, bevor er nach Saalfelden zurückkam.
„Das war der erste Bewerb, an dem ich teilgenommen habe.“
Johannes Struber, Florist