Salzburger Nachrichten

Der beste Florist Österreich­s

Johannes Struber von der Gärtnerei Schwaighof­er in Saalfelden vertritt Österreich im Juni bei der Floristen-EM in Polen.

- ANTON KAINDL

Johannes Struber aus Saalfelden vertritt Österreich bei der EM in Polen.

Der Valentinst­ag ist für die Salzburger Gärtner der erste wichtige Umsatzbrin­ger im Jahr, nachdem man wochenlang nur Geld in den Glashäuser­n verheizt und viel Arbeit in die Aufzucht der Stecklinge investiert hat. Aus den Pflanzen werden von den Floristen seit Tagen Gestecke und Sträuße angefertig­t.

Ein Meister in diesem Handwerk ist Johannes Struber von der Gärtnerei Schwaighof­er in Saalfelden. Die Lehrlinge aus der Gärtnerei und dem Blumenhaus Schwaighof­er haben bei Bewerben unzählige Preise gewonnen. Und Struber bereitet sie auf die Bewerbe vor. „Wenn sie es wollen“, sagt er. „Derzeit stelle ich gerade mit zwei Lehrlingen, die im März beim Landeslehr­lingswettb­ewerb mitmachen, ein Konzept zusammen. Seit Jänner ist fast kein Tag vergangen, wo wir nicht darüber sprechen.“Die Lehrlinge erhalten hier die Unterstütz­ung und die Zeit, um sich gut vorzuberei­ten. Schließlic­h ist ein Sieg nicht nur ein Erfolg für die jungen Floristen, sondern auch ein Renommee für den Betrieb.

Selbst hat der 27-Jährige erst ein Mal bei einem Wettbewerb mitgemacht. Das war im Oktober beim Alpen Adria Cup im Rahmen der Herbstmess­e Graz, der sozusagen die österreich­ische Meistersch­aft ist. Struber wurde dort nicht nur österreich­ischer Meister, sondern setzte sich auch gegen die besten Floristen aus rund zehn europäisch­en Ländern durch. Im Juni vertritt er Österreich bei der Europameis­terschaft im polnischen Kattowitz.

Struber bereitet sich auf diesen Bewerb schon vor. „Ich weiß ungefähr, was ich mache“, sagt er. Bei den Bewerben muss man in der Regel fünf bis sechs Stücke anfertigen. Darunter können zum Beispiel ein Brautschmu­ck, eine Tischdekor­ation, eine Pflanzung und eine Themenarbe­it sein. „Auf die Themenarbe­it bereite ich mich ein halbes Jahr vor“, sagt Struber. „Man beginnt, wenn die Ausschreib­ung draußen ist, und probiert.“Zum Abschluss des Bewerbs gebe es noch eine Überraschu­ngsarbeit. „Da erhältst du eine Kiste mit Material und musst in 30 Minuten etwas daraus machen.“Bewertet werde von internatio­nalen Meistern nach Gefühl und mit einem mehrseitig­en Kriterienk­atalog.

Männliche Floristen sind die Ausnahme. „Außer bei den Wettbewerb­en“, sagt Struber. Ihm selbst wurde der Beruf in die Wiege gelegt. Er ist der Enkel des Betriebsgr­ünders. „Ich habe schon als Kind mitgearbei­tet und später die Gartenbaus­chule Langenlois besucht.“Dann schaute er sich mehrere Jahre in anderen Betrieben um, bevor er nach Saalfelden zurückkam.

„Das war der erste Bewerb, an dem ich teilgenomm­en habe.“

Johannes Struber, Florist

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