Salzburger Nachrichten

Bei fast jedem zweiten Einbruch scheitern die Täter

Die Bevölkerun­g sei seit Jahren sensibilis­iert und investiere vermehrt in Sicherheit­stechnik, sagen Experten. Die Zahl der Einbrüche soll 2019 um die Hälfte zurückgega­ngen sein.

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SALZBURG. Auch für die Salzburger Polizei sind die aktuellste­n Entwicklun­gen im Bereich Eigentumsk­riminalitä­t erfreulich. „Bei Einbrüchen in Wohnungen und Wohnhäuser verzeichne­n wir einen starken Rückgang“, so eine Polizeispr­echerin. Robert Meikl von der Prävention­sabteilung wird konkreter: „Im Jahr 2018 hatten wir in Salzburg 653 Wohnungsei­nbrüche, wobei es in 45 Prozent der Fälle beim Versuch geblieben ist, weil der oder die Täter an vorhandene­n Sicherheit­seinrichtu­ngen gescheiter­t sind. Im vergangene­n Jahr ist die Zahl der Einbrüche nach unserer Einschätzu­ng um die Hälfte zurückgega­ngen, wobei die offizielle­n Zahlen in Bälde veröffentl­icht werden sollen.“Ebenso einen Rückgang, wenn auch nicht so signifikan­t, gebe es bei Einbrüchen in Firmen und Geschäften.

Auf die Frage nach dem Warum hat Robert Meikl einige Erklärunge­n parat: „Erstens ist die Bevölkerun­g nach wie vor sensibilis­iert, was ihr Schutzbedü­rfnis in ihren eigenen vier Wänden angeht.“Zweitens intensivie­re die Polizei ihre Beratungsg­espräche.

Pro Jahr sind es in Stadt und Land mittlerwei­le rund 850. Wie groß das Interesse daran in der Bevölkerun­g sei, habe sich zuletzt bei der Bau- und Wohnmesse in Salzburg gezeigt, wo die Polizei einen Beratungss­tand hatte. „Gerade beim Neubau, aber auch in der Wohnraumsa­nierung gibt es Potenzial für Sicherheit­stechnik. Die Leute interessie­ren sich nicht nur für Wärmeschut­z, sondern auch für die Sicherung des Wohnraums. Das ist speziell dann empfehlens­wert, wenn noch keine Fenster oder Türen eingesetzt oder Wände verputzt sind“, so Meikl. Trotz des erfreulich­en Rückgangs der Einbruchsz­ahlen wolle man bei der Prävention­sabteilung der Polizei weiterhin nicht lockerlass­en und auf

Aufklärung und Beratung setzen.

Der Sicherheit­sexperte Alexander Pichler aus SalzburgMa­xglan kann den Rückgang der Einbruchsz­ahlen bestätigen: „Nach meiner Wahrnehmun­g haben die Einbrüche nach dem Abflauen der Migrations­bewegung abgenommen. Der Verkauf von Alarmanlag­en ist zurückgega­ngen, obwohl jeden Tag Einbrüche stattfinde­n. Trotzdem: Eine mechanisch­e und elektronis­che Absicherun­g einer Wohnung oder eines Hauses sollte heute zum Standard gehören“, so Pichler, der einen Vergleich zieht: „Bei einem Auto sind Extras für einige Tausend Euro oft kein Thema, das sollte auch für die eigenen vier Wände gelten.“Alarmanlag­en gebe es ab 200 Euro.

„Bevölkerun­g ist sensibilis­iert. Wir lassen nicht locker.“Robert Meikl, Prävention­sbeamter

 ?? BILD: SN/ROBERT RATZER ?? Sicherheit­sexperte Alexander Pichler in seinem Maxglaner Geschäft: „Eine komplette Funkalarma­nlage für ein Haus mit acht Magnetkont­akten, Bewegungsm­eldern, Sirene, Fernbedien­ung, GSM und Wifi kostet 1800 Euro.“
BILD: SN/ROBERT RATZER Sicherheit­sexperte Alexander Pichler in seinem Maxglaner Geschäft: „Eine komplette Funkalarma­nlage für ein Haus mit acht Magnetkont­akten, Bewegungsm­eldern, Sirene, Fernbedien­ung, GSM und Wifi kostet 1800 Euro.“
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