Moderne Wegelagerei
Als sehr zufriedener Besitzer eines neuen Elektroautomobils kommt es doch hin und wieder vor, dass ich meinen Wohnort so weit verlasse, dass es einer Ladung Energie bedarf, um wieder nach Hause zu kommen. So wie kürzlich in Strass im Zillertal. An der dort vorgefundenen Ladesäule erschien nach üblicher mehrminütiger Registrierungsprozedur mit dem Handy die Aufforderung, 80 Euro (!) für den gewünschten Ladevorgang zu überweisen. Für eine Energiemenge, die für sich gerechnet mit sechs bis acht Euro zu Buche steht. Das ist Wucher und an Unverschämtheit kaum zu überbieten.
An der Raststation Eben finden sich erfreulicherweise auch Ladesäulen. Hier ist Direktzahlung möglich (keine Registrierung erforderlich). Für eine halbe Stunde Laden durfte ich 11,7 Euro auf den virtuellen Weg schicken. Aufatmen! In dieser halben Stunde wurden letztlich ca. 25 kWh in den Akku geladen. Das ist teuer, aber an der Autobahn vielleicht noch erträglich, kostet Tankstellentreibstoff
dort doch auch erheblich mehr als abseits.
Tolle Apps der Automarken auf den Handys oder in den Navis, die Ladestationen auf der Strecke anzeigen, sind schon recht und nützlich, aber nicht, wenn sie dich direkt zu Wegelagerern führen.
Das Ladesäulen-Kuddelmuddel, wo jeder Anbieter sein eigenes Süppchen kocht, ist unerträglich. Hier hat auch der Autohandel rasch seine Hausaufgaben zu machen, wenn er zufriedene E-Auto-Kunden will. Markus Danner