Finance for Future: Ethikanlagen gefragt
Nachhaltigkeitsfonds sind in Europa gefragt wie noch nie. Europaweit landete im Vorjahr mehr als jeder dritte Euro, der in Fonds investiert wurde, in Produkten, die das Geld nach ökologischen, ethischen oder sozialen Kriterien veranlagen. Das zeigt eine Analyse der Fondsratingagentur Morningstar.
Auch bei der auf Vermögensverwaltung spezialisierten Schoellerbank zeigt sich diese Tendenz. „Wir sind froh, dass das Thema jetzt in aller Munde ist“, erklärt Gerold Humer, Direktor für die Region Österreich-Mitte. Ethikkriterien für Anlagen wurden bei der Schoellerbank 2003 eingeführt. Die Nachfrage hat sich zuletzt stark erhöht. Das Volumen liegt aktuell bei mehr als 400 Millionen Euro und hat sich binnen drei Jahren beinahe vervierfacht. Allerdings von einem überschaubaren Niveau, wie Humer zugibt. Mittlerweile sei das Thema aber beim breiten Publikum angekommen. Die Erbengeneration hat zunehmend ein Wörtchen mitzureden und wirft mitunter ein „Aber, Papa“ein, wenn Waffenproduzenten im Portfolio stehen. „Nach nachhaltigen Kriterien zu investieren ist kein Nachteil“, verweist Humer auch auf eine Metastudie der Uni Hamburg und der deutschen Vermögensverwalter DWS. Demnach besteht ein positiver Zusammenhang zwischen Anlagen anhand von Nachhaltigkeitskriterien und der Performance von Unternehmen.
Insgesamt führe am Aktienmarkt kein Weg vorbei, auch wenn die Risiken zuletzt gestiegen sind, etwa durch den Ausbruch des Coronavirus. „Kurzfristig müssen wir uns schon Sorgen machen, auf längere Sicht aber nicht“, analysiert er. Produktionsausfälle hätten Auswirkungen auf die Quartalsergebnisse. Mittelfristig sei der Ausblick am Aktienmarkt jedoch positiv. „Wir sehen auch, dass der Kapitalmarkt überzeugt ist, dass die Gesellschaft das Thema Corona meistert.“
Die Schoellerbank verwaltet ein Kundenvermögen von 12,9 Mrd. Euro. 130 der insgesamt 370 Mitarbeiter arbeiten in Salzburg an den beiden Standorten in der Schwarzstraße und in Schallmoos.
„Froh, dass das Thema in aller Munde ist.“