Gebt uns den Skisport wieder zurück!
Österreich als Winterwunderland wackelt. Und das hat seine Gründe.
Das Jammern über fehlende Erfolge in der laufenden Weltcupsaison der Alpinen ist schon fast alltäglich geworden. Mit wenigen Ausnahmen. Wie der Abfahrtssieg in Kitzbühel von Matthias Mayer. Das tat gut.
Die harte Realität schaut anders aus: Das Winterwunderland Österreich hat Schrammen bekommen. Der Nationencup wird vermutlich erstmals nach 30 Jahren nicht an Rot-Weiß-Rot gehen. Die TV-Quoten schwinden: Sogar der sonst in diesen Dingen gern schweigsame ORF gibt einen Rückgang von 14 bis 16 Prozent zu. Bei der Abfahrt am Donnerstag in Saalbach waren eher magere 375.000 Zuschauer im Schnitt vor den Fernsehgeräten. Das wird sich in den nächsten Jahren wohl nicht ändern. Im Gegenteil. Es fehlt an entsprechendem Nachwuchs. Selbst die Verantwortlichen des Österreichischen Skiverbands (ÖSV) haben eingesehen, dass viele junge Läuferinnen und Läufer zu spät in den begehrten Weltcup hinaufgezogen wurden – zum Frust der begabten Athleten, die viel zu früh ihre Karriere beendeten.
Für den Ski-Nachwuchs sind ohnehin harte Zeiten angebrochen. Wenn die Eltern nicht finanzstark sind, dann können die vier Paar Rennski und diverse Ausrüstungen nur schwer finanziert werden – die Industrie hat die goldenen Zeiten mit kostenloser Vergabe des Materials en masse schon lange beendet.
Es gilt das Image des Winterwunderlands Österreich wieder zu fördern. Skifahren muss cool sein – schon bei den Jungen. Der Rennsport kann als Folge daraus nur mit entsprechender Basis funktionieren. Lust aufs Skifahren muss schon früh in großen Portionen verabreicht werden. Hoffnung macht das aktuelle Regierungspaket von Türkis-Grün, das mit entsprechenden Maßnahmen die Wintersportwochen in den Schulen wieder salonfähig machen soll. Das Comeback des Skikurses scheint wieder nah. Wieder einmal.