Salzburger Nachrichten

3000 Geschäfte und Privatpers­onen haben eine Alarmleitu­ng zur Polizei

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SALZBURG. Der spektakulä­re Blitzeinbr­uch im Uhrenfachg­eschäft Omega am Alten Markt ist noch ungeklärt. Von den drei Tätern, die mit einem Auto retour in den Eingangsbe­reich gekracht sind und Uhren für rund 500.000 Euro erbeutet haben, fehlt noch jede Spur. Untersucht wird seitdem auch, warum bei der Polizei kein Alarm eingelangt ist.

Dafür kämen mehrere Ursachen infrage, so ein Kriminalis­t. Das Telefonwäh­lgerät hatte einen Defekt, die Leitung selbst war gestört oder bei der Installati­on ist möglicherw­eise ein Fehler passiert. „Prinzipiel­l gibt es zwei Arten von Alarmanlag­en, die mit unserem Notruf in der Leitstelle der Polizei verbunden sind“, erklärte dazu der Leitstelle­nkommandan­t Werner Kampner im

SN-Gespräch. Wichtige Behörden und Institutio­nen wie Magistrat, Finanzamt oder Gerichte seien durchwegs über eine multidigit­ale Direktleit­ung (MDL) mit der Polizei verbunden. In Salzburg gebe es derzeit rund 100 derartige Anschlüsse. Für Privatpers­onen, aber auch Unternehme­n stünden momentan knapp 3000 Alarmanlag­en auf der Polizeilis­te. „Diese sind entweder über eine verkabelte Telefonlei­tung oder über ein GSM-Modul mit uns verbunden“, so Werner Kampner. Prinzipiel­l könne sich jedermann für eine Alarmanlag­e mit Aufschaltu­ng bei der Polizei anmelden. Eine solche Anmeldung koste einmalig 14,30 Euro, weitere Kosten fallen über das Jahr nicht an. „Wir wollen aber auch wissen, ob im Gebäude Waffen oder gefährlich­e Tiere vorhanden sind, wo der Tresor steht und einiges mehr“, so Kampner. Folgekoste­n gebe es nur nach Fehlalarme­n. „Da verrechnen wir nur eine Pauschale von 131 Euro“, sagte Kampner. Immerhin gebe es auch 3000 Fehlalarme im Jahr. 87 Euro koste ein Fehleinsat­z, wenn die Alarmmeldu­ng von außen, von einem Passanten oder Wachdienst komme. Parallel ist die Polizei mit E-call-Anlagen in Autos verbunden. Diese melden bei einem Unfall Standort, Betriebsar­t, Anzahl der Insassen. 1441 derartige Notrufe hat es im Vorjahr österreich­weit gegeben.

„Anmeldung für Alarmanlag­e kostet bei uns 14,30 Euro.“

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Werner Kampner, Polizei

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