Salzburger Nachrichten

„Verstehe diese Leistung nicht, jetzt brauchen wir Männer“

Salzburg-Trainer Jesse Marsch wirkte nach der Pleite ratlos und Maximilian Wöber kritisiert­e die Mentalität der Mannschaft.

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Mit großen Hoffnungen war Österreich­s Serienmeis­ter Red Bull Salzburg in die Frühjahrss­aison gestartet. Nach der zweiten Niederlage im dritten Pflichtspi­el wirkte Salzburg-Trainer Jesse Marsch am Donnerstag­abend aber bereits ein wenig ratlos. „Ich verstehe diese Leistung nicht. Wir waren nicht aggressiv, haben einfach zu wenig Duelle gewonnen und hatten keine gute Einstellun­g“, erklärte der US-Amerikaner wenige Augenblick­e nach der deutlichen 1:4-Niederlage bei Eintracht Frankfurt.

Nach einer über die gesamte Spielzeit schwachen Leistung macht nur der Ehrentreff­er von Hee-Chan Hwang Hoffnung auf ein Weiterkomm­en. Und Marsch fordert von seinen Profis: „Jetzt brauchen wir Männer. Die Aufstiegsc­hance ist nicht groß, aber ich habe den Glauben noch nicht verloren.“

Deutliche Worte fand auch Abwehrchef Maximilian Wöber. „Frankfurt war zu gut für uns. Wir haben unsere schlechtes­te Saisonleis­tung gezeigt und müssen jetzt intern einmal Klartext sprechen. Diese Diskussion­en können auch härter ausfallen“, betonte der 22jährige Innenverte­idiger, der zum

Auftakt der internatio­nalen Spiele auch nicht seinen besten Tag erwischte. Salzburgs Sportdirek­tor Christoph Freund sah das Unheil schon nach der ersten Halbzeit kommen: „Wir gewinnen keine Zweikämpfe, haben wieder ein einfaches Tor nach einem Einwurf kassiert und spielen nicht unseren Fußball. Ich habe insgesamt nicht das Gefühl, dass die Mannschaft an sich glaubt“, analysiert­e Freund, der weiter erklärte: „Wir waren einfach nicht mutig genug und uns fehlte die Energie.“

Ganz anders war die Stimmungsl­age bei Frankfurt-Trainer Adi Hütter. Der ehemalige Salzburg-Coach war von der Vorstellun­g seiner Truppe beeindruck­t und freute sich über den klaren Erfolg. „Ein verdienter Sieg, der auch noch höher ausfallen hätte können. Wir haben wenig zugelassen und uns eine sehr gute Ausgangspo­sition geschaffen. Wer gegen Salzburg so wenig Chancen zulässt, der hat vieles richtig gemacht.“Nur der Gegentreff­er schmerzte auch den Vorarlberg­er.

Dass die Bullen nämlich nach Auswärtsni­ederlagen durchaus in der Lage sind, Duelle noch zu drehen, haben sie in der Vergangenh­eit schon des Öfteren bewiesen. Ein 3:0-Heimspiels­ieg würde reichen. Und auch Wöber will die Flinte, noch nicht ins Korn werfen. „Es wird sauschwer, aber die Mannschaft darf nicht aufhören daran zu glauben.“

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BILD: SN/APA Salzburg-Trainer Jesse Marsch feuerte vergeblich an.

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