Salzburger Nachrichten

Kässbohrer: Kurzarbeit trifft 300 Mitarbeite­r

Die Autoindust­rie-Krise trifft die Eugendorfe­r Firma: Sie rechnet mit 40 Prozent weniger Absatz. Mittels neuer Produkte will sie aber neue Märkte erobern.

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Günther Percht ist krisenerpr­obt: Der Geschäftsf­ührer der Kässbohrer Transport Technik war bereits 1993 an Bord, als der deutsche Konzern in die Krise schlittert­e und als Folge die Transport-Sparte, Hauptprodu­kt sind Autotransp­orter, als eigene Firma gegründete. „Und wir haben auch unsere schwerste Zeit ab 2008/09 im Gefolge der Weltwirtsc­haftskrise überstande­n“, sagt Percht. Damals ist der Absatz der Eugendorfe­r um 90 Prozent eingebroch­en. Zuerst gab es Kurzarbeit, am Ende wurde der Personalst­and in Wellen von 550 auf 150 Mitarbeite­r reduziert. Percht: „2019 hatten wir aber bereits wieder 450 Mitarbeite­r und 110 Millionen Euro Umsatz.“

Nun kämpft die Firma erneut, weil es durch den geforderte­n Umstieg auf E-Autos massive Verunsiche­rung in der Autoindust­rie gebe, sagt Percht: „Es herrscht Ungewisshe­it, wie viele Autos wirklich verkauft werden.“Mangels Planungssi­cherheit würden seine Kunden, die Autologist­iker, nicht investiere­n: „Wir stellen uns heuer auf einen Absatzrück­gang von 40 Prozent ein. 2019 haben wir 800 Autotransp­orter gebaut, heuer werden es wohl nur 500 sein.“Als Erstes hat Kässbohrer daher

„Ziel ist, dass die Firma die qualifizie­rten Leute hält.“

90 Leiharbeit­ern gekündigt. Nun wurde Kurzarbeit beantragt und am Donnerstag vom AMS genehmigt: 304 der 339 Mitarbeite­r werden ab 2. März nur 60 Prozent ihrer wöchentlic­hen Arbeitszei­t absolviere­n, aber dennoch 90 Prozent ihres Lohns bekommen, wie AMS-Chefin Jacqueline Beyer sagt: „Die Firma zahlt weiter 100 Prozent Sozialabga­ben, die Lohndiffer­enz zahlt aber das AMS.“Dem Vernehmen nach geht es um einen niedrigen siebenstel­ligen Betrag. Vorerst ist die Maßnahme bis 31. August befristet.

Ziel der Kurzarbeit sei, „dass die Firma ihre qualifizie­rten Mit

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AMS Salzburg
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Jacqueline Beyer,

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