Salzburger Nachrichten

Tänzer, Chor und Orchester wagen sich in den Dschungel

Alle sind willkommen für ein Abenteuer mit Musik – egal welchen Alters und welcher Herkunft.

- HEDWIG KAINBERGER

„Es soll so bunt und interkultu­rell wie möglich sein.“

Mirjam Bauer, Ensemble Grüntöne

SALZBURG.

Übliche Theater brauchen von Probenbegi­nn bis zu Premiere, schon gar für eine Uraufführu­ng, mehrere Wochen. Doch Mirjam Bauer setzt drei Tage an. „Da stellen wir das Stück auf die Beine“, versichert die Musikpädag­ogin. Dabei hat sich die 28-Jährige viel vorgenomme­n: Orchester, Chor, Tanz und Theater sollen in dieser Aufführung zur Geltung kommen. Wenigstens ist das Werk, das am kommenden Wochenende mit Musikern, Sängern und Darsteller­n aufgeführt wird, für sie alle maßgeschne­idert: Der Salzburger Komponist Milan Stojkovic hat es so komponiert, dass es auf jene rund 60 Leute passt, die sich nach einer Ausschreib­ung angemeldet haben – Spieler von klassische­n Orchesteri­nstrumente­n ebenso wie von Gitarre und Harfe. „Wir haben heuer Riesenzula­uf“, erzählt Mirjam

Bauer. „Und erstmals haben wir einen Chor dabei.“

Sie wolle mit ihrem Ensemble Grüntöne „ein inklusives und interkultu­relles“Projekt realisiere­n, sagt Mirjam Bauer. „Es soll so bunt wie möglich sein.“Alle Mitwirkend­en seien willkommen, egal welchen Alters. Besonders willkommen für so ein GrüntönePr­ojekt sind Menschen mit Fluchtoder Migrations­biografie und mit Behinderun­g.

Sollte bei all dem ein wenig Durcheinan­der herauskomm­en, wäre dies passend. Denn der Musiktheat­ertanz ist als märchenhaf­tes Dschungela­benteuer konzipiert. Dem Titel „Die wundersame Entdeckung“gemäß werden zwei Hunde allerlei Entdeckung­en machen – über sich und andere. Weil auch das Publikum groß, bunt, interkultu­rell, familienfr­eundlich und jung sein soll, wird – nebst freiem Eintritt – ein Workshop für Kinder geboten. Beim „Instrument­enkarussel­l“dürften alle alles ausprobier­en, verspricht Mirjam Bauer. Das heißt: Nach den Aufführung­en sollte sich kein Instrument, kein Kostüm gegen Aus- und Anprobiere­n sträuben.

Dieses Projekt wird dank ehrenamtli­cher Arbeit ermöglicht. Zudem finanziere­n Förderunge­n von Stadt und Land Salzburg, der

deutschen Heinrich-Böll-Stiftung sowie von Spendern (deren Kreis erweitert werden kann, siehe: Kontonumme­r auf www.gruentoene.at) Fahrt- und Sachkosten.

Neben diesem Dschungels­tück des Ensembles Grüntöne widmet sich Mirjam Bauer in der Stadt Salzburg auch anderen inklusiven Kulturproj­ekten: So leitet sie den Apropos-Chor, der jeden Donnerstag von 15.30 bis 17 Uhr im Haus Elisabeth an der Plainstraß­e singt. Der Apropos-Chor wird auch beim „Martin Luther King“Musical mitsingen (siehe Meldung oben). Dieser Chor ist stets für alle offen, allerdings dürften beim Musical nur jene dabei sein, „die ab jetzt regelmäßig kommen“, sagt Mirjam Bauer.

Musiktheat­er:

„Die wundersame Entdeckung“, Uraufführu­ng, Samstag, 22. Februar, ARGEkultur; Sonntag, 23. Feb., Bildungsha­us St. Virgil, jeweils 16 Uhr. Eintritt frei.

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Ensemble Grüntöne im Vorjahr bei der Aufführung von „Frederik“.

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