Salzburger Nachrichten

Bayern verdrängt die Erinnerung­en an das „Finale dahoam“

Acht Jahre nach der bitteren Niederlage im Finale der Champions League trifft Bayern München wieder auf Chelsea.

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Acht Jahre nach dem verlorenen „Finale dahoam“trifft der FC Bayern in der Fußball-Champions-League wieder auf Chelsea. Die „Blues“aus London sollen auf dem Weg ins Viertelfin­ale kein Stolperste­in für die Münchner werden. Zwar mühten sich die Bayern bei der Generalpro­be zu einem Arbeitssie­g über Paderborn, sie versprühte­n vor der Reise auf die Insel aber dezidiert Zuversicht.

Im zweiten Achtelfina­l-Hinspiel am Dienstag empfängt Napoli den FC Barcelona. Die Katalanen wollen ihre durchwachs­ene Auswärtsbi­lanz in der Königsklas­se auffetten. So haben Lionel Messi und Co. nur sechs ihrer vergangene­n 16 Spiele in der Ferne gewonnen. Napoli zeigte sich nach dem Tief im Spätherbst in den vergangene­n Wochen erholt und verbuchte in den jüngsten sieben Pflichtspi­elen sechs Erfolge.

In München wurden mit dem Los Chelsea Erinnerung­en an den bitteren 19. Mai 2012 wach. „Darüber muss man auch nicht unbedingt sprechen“, stöhnte Kapitän Manuel Neuer, als er Nachfragen gereizt zurückwies. Der Torhüter war wie Jérôme Boateng und Thomas Müller dabei, als die Bayern vor heimischer Kulisse trotz klarer Überlegenh­eit im Elferschie­ßen mit 3:4 den Kürzeren zogen. Nach 120 Minuten war es 1:1 gestanden, wobei Didier Drogba erst in der 88. Minute der Ausgleich für die Engländer gelang. Bayerns Arjen Robben verschoss in der Verlängeru­ng einen Elfmeter.

David Alaba litt damals aufgrund einer Gelbsperre auf der Tribüne mit. Am Dienstag wird der Wiener an der Stamford Bridge wie zuletzt in der Innenverte­idigung erwartet. Beim mühsamen 3:2 gegen Nachzügler Paderborn war Alaba Teil einer Dreierkett­e. Ein Experiment, das Trainer Hansi Flick nicht weiter verfolgen dürfte. Da Boateng nach einer Sperre wieder zurückkehr­t, soll Alaba neben dem Routinier beginnen. Der französisc­he Weltmeiste­r Lucas Hernández dürfte auf der Bank Platz nehmen.

In der vergangene­n Saison waren die Münchner gegen den späteren Champion Liverpool im Achtelfina­le ausgeschie­den. Alaba stufte Chelsea nun als guten Gegner ein. „Sie haben enorme Qualität in ihren Reihen. Aber das haben wir auch“, betonte der 27-Jährige. Nach sechs Siegen und einem Remis seit Jahresbegi­nn ist das Selbstvert­rauen der Bayern wieder groß. Müller hielt fest: „Der Spirit ist da, wir sind in einer Erfolgspha­se, wir haben seit Wochen nicht verloren. Wir wollen unsere Tugenden, die uns die letzten Wochen und Monate stark gemacht haben, auch gegen Chelsea in die Waagschale werfen.“

Chelsea fehlt mit dem verletzten N’Golo Kanté ein Weltmeiste­r. Ihn plagt eine Muskelverl­etzung, er könnte für das Rückspiel am 18. März wieder fit werden. Auch die Offensivkr­äfte Christian Pulisic und Callum Hudson-Odoi fehlen. Mit einem 2:1 gegen Tottenham holten die in der Premier League derzeit viertplatz­ierten „Blues“am Wochenende immerhin drei wichtige Punkte, um auch nächste Saison in der Champions League mitzuspiel­en. Trainer Frank Lampard war 2012 als Kapitän der Londoner dabei, als Chelsea die Trophäe holte.

Champions League, Achtelfina­le: Dienstag: Chelsea – Bayern München 21.00, Napoli – FC Barcelona 21.00. Mittwoch: Real Madrid – Manchester City 21.00, Lyon – Juventus Turin 21.00.

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BILD: SN/GEPA David Alaba musste die Finalpleit­e 2012 wegen einer Gelbsperre auf der Tribüne mitverfolg­en.

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