Mehr Geld – und mehr Freizeit!
Zum Leserbrief „Mehr Geld – und nicht mehr Freizeit“(SN, 18. 2.):
Eine Arbeitszeitverkürzung auf eine 35-StundenWoche bei vollem Lohnund Personalausgleich, wie sie die Gewerkschaft für den Gesundheits-, Pflegeund Sozialbereich fordert, würde natürlich nicht dazu führen, dass alle Beschäftigten ihre Arbeitszeit kürzen müssen. Wenn die neue Basis für eine Vollzeitanstellung ein Beschäftigungsausmaß von 35 Stunden ist, steigt vor allem der Stundenlohn. Eine Mitarbeiterin in Teilzeit würde damit eine deutliche Gehaltserhöhung bekommen, aber bei ihren bisherigen Wochenstunden bleiben. Mitarbeiter/-innen in Vollzeit würden durch die Reduktion der Arbeitsverpflichtung deutlich entlastet werden. Leider ist es nicht so, dass alle Teilzeitmitarbeiter/-innen ihre „Teilzeit bewusst geplant“haben: Das mag zwar für einige Personen zutreffen, geht aber in den allermeisten Fällen an der Arbeitsrealität im Sozialbereich völlig vorbei. Viele Stellen werden nur als Teilzeitstellen angeboten, die Arbeitgeber brauchen die Flexibilität und die stille Personalreserve. In vielen Bereichen ist auch aufgrund der enormen Arbeitsbelastung eine Vollzeittätigkeit weder körperlich noch psychisch auf Dauer zu bewältigen. Im Gegensatz zum angesprochenen Leserbrief halte ich auch eine Lohnerhöhung von acht Prozent für Teilzeitkräfte nicht für „indiskutabel“– im Gegenteil, wenn allerseits der Personalmangel beklagt wird, bringt nur eine massive Steigerung der Attraktivität der betroffenen Berufe und Arbeitsverhältnisse eine nachhaltige Lösung. Christoph Eschbacher, Betriebsratsvorsitzende-Stellvertreter, 5020 Salzburg