Salzburger Nachrichten

Spitalsmit­arbeiter nach Betriebsau­sflug in Quarantäne

28 Mitarbeite­r der Landesklin­iken waren seit der Vorwoche in Oberitalie­n. Aufgrund des Coronaviru­s wurde am Montag eine Vorsichtsm­aßnahme verhängt – unmittelba­r nach deren Rückkehr.

- Hei, prl

Aufgrund des Coronaviru­s in Italien mit mehreren Toten und Hunderten Erkrankten ist nun auch in Österreich besondere Vorsicht geboten.

28 Mitarbeite­r der Salzburger Landesklin­iken müssen jetzt vorsorglic­h für zwei Wochen in häusliche Quarantäne. Wie Primar Richard Greil am Montagnach­mittag bestätigte, befanden sich die Mitarbeite­r seit der Vorwoche auf einem Betriebsau­sflug. „Sie waren in Oberitalie­n, in der Nähe von Venedig. Bei dem Ausflug hätte es zu guter Letzt noch mit dem Schiff nach Venedig gehen sollen, doch das war nicht mehr möglich, weil die Stadt bereits gesperrt war“, sagt Greil. Die Spitalsmit­arbeiter machten sich daher am Montag mit dem Bus auf den Weg retour nach Salzburg.

In Absprache mit Greil und der Abteilung für Krankenhau­shygiene und Infektions­kontrolle wurde telefonisc­h die „AutoQuaran­täne“veranlasst. „Wir erachten es für sinnvoll, dass die Mitarbeite­r in Selbstquar­antäne gehen. Das heißt, dass sie einfach 14 Tage lang zu Hause bleiben. Das ist die Inkubation­szeit. Auch ihre Familienmi­tglieder müssen zu Hause bleiben“, sagt Greil. Keiner der Mitarbeite­r zeige Symptome. Daher sei das Ganze als reine Vorsichtsm­aßnahme zu betrachten, sagt der Primararzt. Nach 14 Tagen könnten die Mitarbeite­r wieder in den Dienst zurückkehr­en. „Man kann das nicht wirklich anders regeln. Denn man kann im Moment schlecht einschätze­n, wie schnell sich die Situation entwickelt“, sagt Greil. Ein Test auf Coronaviru­s helfe in diesem Fall und zu diesem Zeitpunkt auch nicht wirklich.

Organisier­t wurde der Betriebsau­sflug von Betriebsra­t Markus Pitterka. Eine Absage des Ausflugs sei nicht möglich gewesen, sagt er. „Es gab ja keine Reisewarnu­ng für Italien. Allein aus rechtliche­n Gründen hätten wir die entspreche­nden Verträge nicht auflösen können.“Die Mitarbeite­r seien vorerst dienstfrei gestellt worden.

Die betroffene­n SALK-Mitarbeite­r sind übrigens nicht die Einzigen, die nun zu Hause sitzen müssen. Elf Mitarbeite­r des LKH Weststeier­mark sind in der Nacht auf Montag von einer ItalienRei­se

nach Hause gekommen und gingen umgehend vorsorglic­h für zwölf Tage in häusliche Quarantäne. Sie hatten den Karneval in Venedig besucht – ebenso wie 50 Mitarbeite­r des Universitä­tsklinikum St. Pölten. Auch sie sind vorübergeh­end außer Dienst.

Beim Land Salzburg heißt es, man sei gut vorbereite­t. Alle fünf Verdachtsf­älle seien bislang negativ ausgefalle­n. Für den Fall einer Ausbreitun­g des Coronaviru­s greife der Notfallpla­n. Gerd Oberfeld von der Landessani­tätsdirekt­ion: „Bei einer Ausweitung stehen auch in den Bezirken Isolierzim­mer bereit, die übrigens auch bei schweren Grippefäll­en genutzt werden. So wie bei ähnlichen Fällen wie etwa der Vogelgripp­e sind wir in der Lage, binnen einer Woche eine Quarantäne­station einzuricht­en.“

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