Der Wahlsieger sucht Kandidaten Auch das Los könnte entscheiden
Das eindeutige Ergebnis der Landwirtschaftskammerwahl hat sowohl Sieger als auch Verlierer überrascht. Der ÖVP-Bauernbund eroberte auf Gemeindeebene die wenigen Hochburgen des Unabhängigen Bauernverbandes (UBV) zurück – und sucht noch Kandidaten, die bereit sind, Ortsbauernobmann zu werden. Der Andrang auf diese Funktion hält sich in Grenzen.
Besonders spannend ist es in Kuchl. Die ÖVP-Bauern gewannen mit 155 zu 144 Stimmen und erreichten exakt 50 Prozent. Im Ortsbauernausschuss steht es nun zwischen Bauernbund und UBV drei zu drei. Bei Stimmengleichheit im Ausschuss würde das Los über den neuen Obmann entscheiden. Noch gibt es aber keinen fixen Kandidaten. Der
Kuchler UBV-Vertreter Stefan Weiß sagt: „Wir haben nach diesem Wahlergebnis keinen Auftrag. Der Bauernbund soll den Obmann stellen.“Die ÖVP-Bauern haben in ihrer bisherigen „Problemgemeinde“Kuchl aber derzeit nicht einmal selbst einen offiziellen Obmann, geschäftsführenden. In Neumarkt, wo bisher die Unabhängigen mit Wolfgang Sams den Ortsbauernchef innehatten, drehte die ÖVP die Machtverhältnisse um: mit 73 Stimmen (49,7 Prozent) zu 62 UBV-Stimnur einen men. In Sitzen im Ausschuss ausgedrückt: drei zu zwei. Auch in Neumarkt läuft die Suche.
Man könne davon ausgehen, sagt Bauernbund-Direktor Josef Bachleitner auf SN-Anfrage, „dass sich Leute finden werden, die die Verantwortung auf Ortsebene wahrnehmen“. Es ist noch Zeit. Vorrangig ist nun die konstituierende Sitzung der Kammervollversammlung am 13. März.
Theoretisch ist es möglich, dass es im Land keinen einzigen nicht schwarzen Ortsbauernobmann mehr geben wird. Denn der Bauernbund holte in allen Gemeinden die Mehrheit – im Normalfall die absolute. Neben Kuchl und Neumarkt reichte es lediglich in Schwarzach „nur “zur relativen Mehrheit. Das ist aber ein statistisches Detail: Für die 47,1 Prozent genügten in der kleinen Gemeinde ganze acht Stimmen.
„Der Bauernbund soll den Obmann stellen.“