Salzburger Nachrichten

Betreuung in den Ferien Tausende Lehrer meldeten sich freiwillig

- Alf

Die Osterferie­n nahen und einige Eltern, die wegen der Coronakris­e unbedingt arbeiten müssen, sind auf eine Kinderbetr­euung angewiesen. Deshalb werden die Kinder über die Osterferie­n weiter in den Schulen betreut.

Und die Lehrerinne­n und Lehrer sind bereit, dabei mitzuziehe­n. Tausende haben sich bisher freiwillig gemeldet, während der Ferien dafür zur Verfügung zu stehen. Im Bundesland Salzburg hätten sich bisher etwa 1400 Lehrerinne­n und Lehrer bereiterkl­ärt, sagt Bildungsdi­rektor Rudolf Mair. Und das bei 136 Mädchen und Buben, die bisher zur Betreuung angemeldet worden sind. Daran erkenne man, dass Lehrersein nicht nur ein Beruf, sondern auch eine Berufung sei, sagte Mair. Überdies wollten die Pädagogen jenen Menschen helfen, die in Betrieben der kritischen Infrastruk­tur tätig seien.

Ein ähnliches Bild wie in Salzburg zeigt sich in ganz Österreich. Die Anzahl der Lehrerinne­n und Lehrer, die bereit sind, in den Ferien zu helfen, übersteigt bei Weitem die der Kinder, die betreut werden müssen. Bei der Bildungsdi­rektion in Oberösterr­eich heißt es, dass man überhaupt kein Problem habe, die Lehrer zu finden. Die konkreten Zahlen werde es am Ende der Woche geben. können dann im nächsten Schuljahr vorrangig behandelt werden. Bereiche, die nicht so wichtig sind, werden dann eben nur kurz angeschnit­ten werden.“Man müsse alles in Relation setzen: „An erster Stelle kommt die Gesundheit, an zweiter Stelle muss man wirtschaft­lich überleben und an dritter Stelle wird man flexible Lösungen im Schulsyste­m finden.“Für benachteil­igte Schüler, die keine digitalen Endgeräte haben, wird man wohl ein Förderkurs­system im Sommer andenken müssen. Negative Noten im Halbjahres­zeugnis, die mangels Prüfungen nicht ausgebesse­rt werden können, werden nach Ansicht von Experten die Schüler nicht am Aufsteigen hindern – zudem kann notfalls Anfang September eine Prüfung gemacht werden. Auch das Ministeriu­m versichert, dass die Leistungsb­eurteilung in den Nichtabsch­lussklasse­n nicht das große Problem sein werden. Wichtig sind die Schulüberg­änge und Schnittste­llen, etwa von der Unterstufe in eine weiterführ­ende Schule.

Darüber hinaus steht laut Ministeriu­m im Fokus: „Kein zusätzlich­er Stress für die Eltern und für die Schüler.“

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