Schweizergarde weicht für uralten Pilgerweg
Mit dem geplanten Neubau der Kaserne der Päpstlichen Schweizergarde im Vatikan soll auch ein alter Pilgerweg wiederhergestellt werden, der seit dem 9. Jahrhundert das englische Canterbury mit Rom verbindet. Das jetzt von der vatikanischen Staatsverwaltung gebilligte und zuvor von den planenden Architekten leicht adaptierte Vorprojekt sehe mit der Neugestaltung des Ehrenhofs der Kaserne die Freilegung der historischen Via Francigena vor, erklärte die Schweizer Kasernenstiftung laut dem Nachrichtenportal „kath.ch“.
Der Pilgerweg führte ursprünglich zwischen den Gebäuden der aktuellen Kaserne hindurch zum Petersplatz, wurde später aber durch eine Mauer unterbunden. Um das Schlussstück der Via Francigena wiedereröffnen zu können, muss demnach ein 1927 erbauter Gedenkbrunnen an einen neuen Standort verschoben werden. Der Brunnen war anlässlich des 400-Jahr-Gedenkens an den „Sacco di Roma“errichtet worden. Damals starben 147 Schweizergardisten bei der Verteidigung von Papst Clemens VII. (1523–1534).
Die Architekten hätten die Kaserne besser in das historische Ensemble des Vatikans integriert, betonte die Kasernenstiftung. Für den Neubau um umgerechnet 47 Millionen Euro sind Baubewilligungen der vatikaninternen Baukommission und der Stadt Rom nötig. Da der Vatikan Weltkulturerbe ist, muss auch die UNESCO grünes Licht geben.