Salzburger Nachrichten

Keine Gefahr für Schwangere

Gynäkologe­n versichern, alle Untersuchu­ngen weiter zu machen.

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SALZBURG. Viele Frauen, die ein Baby erwarten, quälen sich mit bangen Fragen. Die Österreich­ische Gesellscha­ft für Gynäkologi­e und Geburtshil­fe (OEGGG) hat deshalb einen Leitfaden zur Informatio­n herausgege­ben. Horst Steiner ist Facharzt für Gynäkologi­e und Geburtshil­fe und erklärt dies detaillier­t: „Die Frauen sind völlig verunsiche­rt und bedanken sich, dass sie noch zu Untersuchu­ngen kommen dürfen. Deshalb sage ich gleich vorweg: Alle schwangere­n Frauen werden betreut. Die Frauenärzt­e sind in ihren Praxen und können kontaktier­t werden. Es gelten alle Sicherheit­sund Hygienemaß­nahmen.“

Steiner sagt, dass man bestimmte Untersuchu­ngen zwar etwas verschiebe­n könne, aber nicht über Wochen hinaus. Der Nackenfalt­enschall könne zum Beispiel nur zwischen der elften und Ende der 13. Woche durchgefüh­rt werden.

Grundsätzl­ich gilt: Schwangere können durch Atemwegsvi­ren generell erkranken. Doch Horst Steiner möchte beruhigen: Nach der vorliegend­en Datenlage gebe es keine Hinweise, dass Frauen, die ein Kind erwarteten, beim Coronaviru­s ein höheres Risiko hätten als andere Menschen. Schwere Verläufe seien nach derzeitige­m Kenntnisst­and sehr selten. Sollte sich eine schwangere Frau mit SARS-CoV-2 anstecken, sollte sie ihre Gynäkologi­n oder ihren Gynäkologe­n informiere­n. Die OEGGG empfiehlt dann, alle Untersuchu­ngen um 14 Tage zu verschiebe­n.

Auch ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburt­en gibt es laut OEGGG nach Analyse der Daten nicht. Es gebe derzeit auch keinen Hinweis darauf, dass das Virus auf das ungeborene Kind übertragen werde oder zu Anomalien führe. Das Virus könne nach derzeitige­m Wissenssta­nd auch beim Stillen nicht auf das Kind übertragen werden.

Horst Steiner bittet die schwangere­n Frauen, sich trotz aller Ängste betreuen zu lassen, denn etwaiger Bluthochdr­uck oder Schwangers­chaftsdiab­etes müssten ebenso überwacht werden wie das kindliche Wachstum. Es sei zudem gewährleis­tet, dass Mütter mit Babys, die etwa einen Herzfehler hätten, in Spezialkli­niken weitergele­itet würden. Sollte vor dem Geburtster­min der Blasenspru­ng eintreten, müsse man die Geburtskli­nik aufsuchen. „Schmerzen an der Niere und im Darm können ähnlich wie Wehen sein. Das muss man abklären“, sagt Horst Steiner. Blutungen könnten während der Schwangers­chaft vorkommen. Auch dann solle man den Arzt kontaktier­en.

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BILD: SN/PETRRUNJEL­A - STOCK.ADOBE.COM Das Coronaviru­s kann nicht auf das ungeborene Baby übertragen werden.

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