Was das Fernsehen nun bietet
Die Coronakrise hat auch das TV-Programm ordentlich durcheinandergewirbelt: Welche Sendungen ausfallen. Und was stattdessen oder immer noch gezeigt wird.
ORF
Der geplante Quotenerfolg „Dancing Stars“ist auf Herbst verschoben. Als Entschädigung tritt der bereits abgedankte Kaiser wieder auf: „Eine Krone gegen Corona – Das Kaiser-Spezial“in ORF 1 (20.15 Uhr) kann am 17. 4. und 24. 4. mit einer Videoaudienz von und mit Robert Heinrich I. und Obersthofmeister Seyffenstein aufwarten. Unter dem Motto „Mr. Song Contest proudly presents – Der ,kleine‘ Song Contest“präsentiert Andi Knoll ab 14. 4. die „ESC-Video-Edition-Challenge“, bei der eine Jury die Videos der 41 Song-Contest-Songs bewertet, ehe das Publikum aktiv wird. ORF 2 wiederum präsentiert am 13. 4. (9.40 Uhr) ein „Konzert der Wiener Philharmoniker aus Macao“, am 14. 4. (22 Uhr) folgt „Das große Osterwunschkonzert“: Barbara Karlich erfüllt Publikumswünsche.
Servus TV
Auch Servus TV musste auf die Krise reagieren. So fehlen im Programm bis auf Weiteres „Sport und Talk aus dem Hangar-7“sowie sämtlicher Livesport. Die Lücke der Talks wird vorrangig durch Sportdokus geschlossen. Ebenfalls neu im Programm ist das „Quarantäne Kabarett“(freitags ab 22.05 Uhr), etwa mit Monika Gruber. Und auch die Ratesendung „Quizmaster“wurde für die Krise adaptiert: Ab Mittwoch, 19.35 Uhr dürfen die Teilnehmer von zu Hause aus quizzen. Weitere Höhepunkte dieser Tage: die Serie zu Umberto Ecos Meisterwerk „Der Name der Rose“(ab 10. 4. um 22.10 Uhr täglich zwei Folgen) sowie die zwei Filmversionen von „Ein echter Wiener geht nicht unter“am 11. und 12. 4. ab 20.15 Uhr.
Puls 4/ATV
Nach nur einer Folge wurde die Puls-4-Show „The Masked Singer Austria“in den Herbst verschoben. Und die Fortsetzung der deutschen Version der Musik-Ratesendung musste ProSieben mittlerweile auf den 14. 4. legen – nach zwei Coronafällen im Team. Dafür setzt die Sendergruppe in Coronazeiten stark auf Informationsvermittlung, vor allem über den Spartenkanal Puls 24. Beliebte Shows, etwa „Sehr witzig?! – Der Witze-Stammtisch“(auf Puls 4 montags um 20.15 Uhr) oder „Pfusch am Bau“(ATV, sonntags ab 20.15 Uhr), haben einen derart großen Produktionsvorlauf, dass sie vorerst weiter gezeigt werden könnten. Einen besonderen Höhepunkt gibt es ab 21. 4. um 22.25 Uhr: ExNeos-Chef Matthias Strolz präsentiert die „Fuck up Show“. In dieser sollen Personen berichten, wie sie gescheitert sind – und wie sie es geschafft haben, wieder aufzustehen.
ARD
Die ARD vermeldet mit Ausnahme des Livesports „derzeit keine Ausfälle im Programm“. Shows finden unter „Coronabedingungen“statt: So wird die Jubiläumsausgabe von „Verstehen Sie Spaß?“am 4. 4. (20.15 Uhr) ohne Publikum und mit Videoschaltungen zu den Gästen hergestellt. Am 8. 4. und 10. 4. wird der Zweiteiler „Der Überläufer“(20.15 Uhr) gesendet: Die Geschichte des Wehrmachtssoldaten, der zu den Sowjets desertiert ist, ist die Verfilmung eines Siegfried-Lenz-Romans. Und am 15. 4. (20.15 Uhr) folgt der Politthriller „Die Getriebenen“, der die Flüchtlingskrise 2015 thematisiert; Imogen Kogge spielt die deutsche Kanzlerin Angela Merkel. Auf den ARD-Klassiker „Tatort“hat die Coronakrise vorerst keinen Einfluss.
ZDF
Beim ZDF, wo unter anderem die für 25. 4. geplante Show „Willkommen bei Carmen Nebel“gestrichen werden musste, hat man einige Novitäten geplant. So begibt sich der steirische Starkoch Johann Lafer an den „KrisenHerd“und zeigt, wie man Grundnahrungsmittel raffiniert verarbeitet. Fünf Folgen „Lafer kocht!“sind ab Freitag, 3. 4., werktags um 10.30 Uhr im ZDF zu sehen. Auf ZDFneo liefern indessen die Comedians Moritz Neumeier und Till Reiners in der Show „Homies“jeden Dienstag (22.15 Uhr) einen positiven Blick auf das unerfreuliche Thema. Und die Mainzelmännchen, die im ZDF als Werbetrenner agieren, setzen sich in diesen Tagen für körperliche Distanz ein.