Printmedien in Zeiten des Coronavirus
Als Zeitungsabonnent möchte ich den „Salzburger Nachrichten“dafür danken, dass sie seit Ausbruch der Krise durch das Coronavirus unter erschwerten Umständen für sachliche Information und unaufgeregte Kommentare sowie verlässliche Zustellung der Zeitung sorgen. Auch die Postzustellung funktioniert, gerade unter den derzeitigen Gegebenheiten, dankenswerterweise tadellos, was ja in der Vergangenheit nicht immer der
Fall war.
In vielen Meinungen und Kommentaren wird zum Ausdruck gebracht, dass sich nun die Digitalisierung besonders bewähren würde und wir viel mehr davon Gebrauch machen sollten. Ihr großer
Nutzen auf verschiedenen Gebieten ist unbestritten und sie bietet in diesen Tagen, insbesondere in der Kommunikation, eine besondere Hilfe. Es wäre nach meiner Meinung aber unüberlegt, aus dieser Situation heraus den Druck auf alle Gesellschaftsbereiche zu erhöhen, von analog auf digital umzustellen. Vielmehr sollte in „normalen Zeiten“wieder vermehrt auf den unmittelbaren persönlichen Kontakt Wert gelegt werden. Als Beispiel nenne ich den Schulsektor, wo ich sicher nicht der Einzige bin, der sich gegen ein künftiges Übergewicht von E-Learning ausspricht.
Abgesehen davon, dass sich niemand diese Pandemie und ihre Folgen gewünscht hat, sind auch viele Stimmen zu vernehmen, welche die Entschleunigung in dieser Ausnahmesituation als bereichernd empfinden. Ohne verallgemeinern zu wollen, scheint mir die Digitalisierung doch ein maßgeblicher Antreiber für die Globalisierungshektik zu sein.
Georg Weigl,