Mit „Herz und Hirn“benoten
Härtefonds übernimmt Kosten für stornierte Sprach- und Sportwochen.
Nur ein Prozent der Kinder im Pflichtschulalter würden derzeit in den Schulen betreut. Das berichtete Bildungsminister Heinz Faßmann am Dienstag und stellte klar, dass deshalb an Bundesschulen für alle Schülerinnen und Schüler, die zu Hause betreut werden, keine Elternbeiträge für die schulische Betreuungskosten (Horte, Internate etc.) zu bezahlen seien.
Zudem arbeite man daran, dass Eltern nicht auf den Kosten für stornierte Schulveranstaltungen – Sprachreisen, Skikurse, Sportwochen – sitzen bleiben. Ein mit 13 Millionen Euro dotierter Härtefallfonds stehe dafür bereit.
Eindringlich appellierte Faßmann an alle am häuslichen Unterricht
Beteiligten, die Kinder nicht zu überfordern: „Die Coronakrise ist nicht die Zeit, Leistungsdruck zu Hause zu entfalten.“Auch die Kinder müssten diese Ausnahmezeit psychisch verkraften, deshalb sollten sie sich um die Noten keine Sorgen machen müssen. Bei der Leistungsbeurteilung ließen die gesetzlichen Regelungen einen großen Spielraum zu – „und wir werden ihn mit Herz und Hirn nutzen“.
Was die Studierenden betrifft, will Faßmann, dass das Coronasemester als „neutrales Semester“gewertet wird. Er werde darüber mit den Hochschulen reden, das Parlament aber jedenfalls um eine entsprechende Ermächtigung ersuchen. Gilt das Sommersemester als „neutral“, müsste niemand bangen, womöglich die Familienbeihilfe zu verlieren, Fristen würden sich entsprechend verlängern.
Uni-Lehrveranstaltungen sollen vorerst weiterhin online abgehalten, wissenschaftliche Arbeiten weiterhin digital betreut werden. So sollen möglichst viele Studierende in die Lage versetzt werden, ihre Leistungsnachweise auch erbringen zu können. Wann der Uni-Betrieb wieder Richtung Normalität steuert, ließ der Bildungsminister offen. Wie an den Schulen wolle man auch an den Universitäten schrittweise zum regulären Betrieb zurückkehren.
Das Coronasemester soll an den Universitäten als „neutral“gelten